"Die enthemmten Deutschen": Von der "Hobbyhure" zum "Pornomacher"
Gerhard Haase-Hindenberg schreibt über "Die enthemmten Deutschen" und ihre "neue Lust am Sex". Für sein neuestes Werk hat sich der Autor nicht zuletzt mit einer Prostituierten und einem Pornofilm-Produzenten unterhalten.
Gerhard Haase-Hindenberg hat sich schon einmal mit den "erotischen Phantasien der Deutschen" befasst - und nun macht der Autor dort weiter, wo er aufgehört hat. "Die enthemmten Deutschen: Von der neuen Lust am Sex" (rowohlt, 400 Seiten, 14,99 Euro) berichtet von Menschen, die ihre unterschiedlichen erotischen Interessen aktiv ausleben. Darunter eine "Hobbyhure aus Leidenschaft" und ein Pornofilm-Produzent.
Auf was Haase-Hindenberg aus ist? Auf Sex-Praktiken, die "in gegenseitigem Einverständnis" ausgeübt werden, wie er einst im "Superillu"-Interview zu seinem Buch "Sex im Kopf" (2014) erklärte. "Das reicht vom Kamasutra bis zu sadomasochistischen Liebesspielen." Die Recherche für sein neuestes Werk führte den Autor auf Gangbang-Partys, in "das klassische Bordell" und sogar auf Parkplätze.
Hemmschwellen adé?
Haase-Hindenberg, der einen Großteil der Deutschen für verklemmt hält, macht den Eindruck, als wolle er dieser "Verklemmung" entgegenwirken. Zumal er in "Die enthemmten Deutschen" ein Thema aufrollt, das viele zu betreffen scheint - worüber aber offenbar keiner reden will. "Dank der Erfindung des Internets werden die Hemmschwellen immer niedriger", schreibt der Autor. Den Beweis liefert er jetzt auf sage und schreibe 400 Seiten...