Die Schweigers: So geht es mit der Patchwork-Familie weiter
Ein Teil der Familie zieht in die USA, Papa Til Schweiger bleibt in Deutschland. Was bedeutet diese Veränderung?
Die Schweigers - ein unzertrennlicher Clan. So hatte man es immer geglaubt. Vater, Mutter, vier Kinder. Und alle wohnen in einem schönen Haus in Hamburg. In einer Villa Kunterbunt. Zwar sind Vater und Mutter längst getrennt und seit zwei Jahren auch offiziell geschieden, doch das tat dem schönen Bild vorerst keinen Abbruch.
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Der Vater
Til Schweiger (52), eigentlich Tilmann Valentin Schweiger, entstammt einem bildungsbürgerlichen Elternhaus aus Baden, hat mal Germanistik und Medizin studiert und ist derzeit der wohl bekannteste deutsche Filmemacher. In jüngster Zeit und demnächst auch im Kino ( "Tschiller: Off Duty") spielt er den "Tatort"-Haudrauf Nick Tschiller, ein Kommissar, der durch Strömen von Blut watet und über jede Menge Leichen steigt. Doch Til hat auch eine andere Seite. Als Junge pflegte er seinen demenzkranken Großvater, Erfahrungen, die sich in seinem Film "Honig im Kopf" (2014) niederschlugen. Und er hat eine Initiative zur Versorgung von Flüchtlingen gegründet.
Die Mutter
Die US-Amerikanerin Dana Schweiger (47), geborene Carlsen, lernte den Schauspieler Til Schweiger 1993 kennen. Sie lebte bei ihren Eltern an der Westküste in Seattle, studierte Betriebswirtschaft und ließ sich dann zur Kosmetikerin ausbilden. Zeitweise arbeitete Dana erfolgreich als Model, unter anderem für Calvin Klein und H&M. 1995 heiratete sie Til. Die Familie lebte etliche Jahre in den USA und kehrte 2004 nach Deutschland zurück. Ein Jahr später trennte sich das Ehepaar, die Scheidung folgte 2014.
Die Kinder
Sohn Valentin Florian (20) wurde in Berlin geboren. Bereits als Zweijähriger hatte er sein Filmdebüt in der Produktion seines Vaters "Knockin' on Heavens Door". Aktuell will er Kameramann werden und den Beruf in Los Angeles studieren. Bei den Dreharbeiten zu einem Schweiger-"Tatort" absolvierte er ein Praktikum.
Tochter Luna Marie (19) kam ebenfalls in Berlin zur Welt. Sie ist bereits eine bekannte Darstellerin und wurde 2013 mit dem Jupiter Award als beste nationale Schauspielerin ausgezeichnet. Luna hatte ihr Debüt in Vaters "Keinohrhasen", es folgten zahlreiche Rollen, vornehmlich in Schweiger-Filmen. Sie gilt als ausgezeichnete Springreiterin und tritt bei regionalen Turnieren an.
Tochter Lilli (17) wurde auch in Berlin geboren. Sie spielte ebenfalls als Kind in "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" mit. 2011 moderierte sie mit ihren Schwestern Luna und Emma die Tiersendung "Die Pfotenbande". Lilli sieht ihre Zukunft vor der Kamera, allerdings nicht als Schauspielerin. Sie will modeln wie die Mama und möchte auf alle Fälle die Schule beenden und danach studieren.
Die jüngste Tochter Emma Tiger (13) kam in Los Angeles zur Welt. Die Schülerin gab als Fünfjährige ihr Schauspieldebüt in "Keinohrhasen". Es folgten die Schweiger-Produktionen "Zweiohrküken", "Männerherzen", "Und weg bist du", "Kokowääh 1 und 2" sowie "Honig im Kopf". Allerdings hat sie schon jetzt ihren eigenen Kopf und strebt nicht unbedingt ein Leben im Rampenlicht an. Der "Bild" sagte sie: "Ich sehe das doch auch bei meinem Papa. Der kann nicht mal ungestört ins Kino gehen."
Das Haus
Die prachtvolle Villa im Niendorfer Gehege wurde 1905 von einem Reeder erbaut und hat 15 Zimmer. Es war eine Art Rückzugsparadies für die Schweiger-Familie. Nun soll das Anwesen verkauft werden.
Warum?
In einem Gespräch mit "Bunte" erzählte Dana Schweiger, dass "unser Familienhaus" viel zu groß geworden sei. Til lebe schon lange nicht mehr dort, und die Kinder Valentin, Luna und Lilli seien längst flügge. "Jetzt wirkt das Haus manchmal leer."
Dann sagte Dana einen Satz, der das Bild von der Schweiger-Familie auf den Kopf stellt: "Wir leben bei Weitem nicht in diesem Patchwork-Idyll, das viele vermuten. Wir haben uns arrangiert und gehen respektvoll miteinander um." Auch deshalb will die Amerikanerin zurück in die USA - mit der jüngsten Tochter Emma. Da die Welt so klein geworden sei und man mit dem Flugzeug schnell überall hinkomme, sei es auch für Til, der ohnehin viel unterwegs sei, fast egal, wo er seine Tochter besuche.
Dana möchte zurück nach Malibu, Kalifornien, wo sie "richtig verwurzelt" sei. Damals sei ihr der Umzug nach Hamburg nicht leicht gefallen. Diesmal ist von Abschiedsschmerz kaum die Rede. Im Gegenteil. Emma wünsche sich so sehr, in Malibu zur Schule zu gehen. "Sie hat jetzt fünf oder sechs Filme für Til gedreht und sich das doch verdient", sagte Dana. Außerdem müsse man das Loslassen auch lernen, denn nur dann könne man sich neuen Dingen öffnen und das Leben neu entdecken.