Helmut Kohl: Letzte Ehre bei Trauerakt in Straßburg
Helmut Kohl ist bei einem denkwürdigen Trauerakt in Straßburg die letzte Ehre erwiesen worden. Zahlreiche amtierende und ehemalige Staats- und Regierungschefs lobten den Altbundeskanzler für dessen Verdienste.
Es waren historische Momente beim offiziellen EU-Trauerakt für den verstorbenen Altbundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) in Frankreich. Noch nie zuvor wurde jemandem die Ehre eines solchen Gedenkens zu Teil. Und darüber hinaus das Besondere: Zahlreiche ehemalige und aktuelle Staats- und Regierungschefs fanden den Weg ins EU-Parlament nach Straßburg. Dort sprachen unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel (62), Ex-US-Präsident Bill Clinton (70) oder auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (39) über ihre Erinnerungen an den Verstorbenen.
Merkel würdigte Kohl unter anderem für sein "gewinnendes Wesen" und seine politische Leistung. Vieles, was für die heutigen Europäer selbstverständlich sei, gehe auf ihn zurück. Es liege nun an uns allen, sein Vermächtnis zu bewahren. Clinton sagte, Kohl habe "das gut gemacht" mit seinem Leben: "Und die, die dabei sein durften, lieben dich dafür." Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew (51) lobte den CDU-Politiker als "Architekt der gegenwärtigen Welt".
Requiem im Dom zu Speyer
Auch der Präsident des EU-Parlaments Antonio Tajani (63), der Präsident der EU-Kommission Jean-Claude Juncker (62), der Präsident des EU-Rates Donald Tusk (60), Spaniens Ex-Regierungschef Felipe González (75) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (67) zählten zu den Gästen.
Nach dem Trauerakt in Frankreich wird der Sarg mit Helmut Kohl zurück in seine pfälzische Heimat gebracht. Um 15 Uhr wird der Leichnam mit der MS Mainz auf dem Rhein nach Speyer gebracht. Nach einem Requiem im dortigen Dom um 18 Uhr wird Helmut Kohl anschließend auf dem Domherrenfriedhof im engsten Familien- und Freundeskreis beigesetzt.