Janice Dickinson verklagt Bill Cosby

Wegen ihrer angeblichen Vergewaltigung kann Janice Dickinson Bill Cosby nicht mehr vor Gericht bringen. Nun versucht sie es auf einem anderen Weg.
Gegen Komiker Bill Cosby (77) wurden zahlreiche schwere Missbrauchsvorwürfe laut, die rechtlichen Konsequenzen sind bisher überschaubar - die meisten der angeblichen Übergriffe sind bereits verjährt. Das gilt auch für den Fall von Janice Dickinson (60), die im November 2014 erklärte, Cosby habe sie im Jahr 1982 vergewaltigt. Das Ex-Model will den Entertainer nun dennoch vor Gericht bringen - nicht für die Tat selbst, sondern seine Reaktion auf ihre Enthüllung.
Cosby und sein Anwalt hatten Dickinson öffentlich als Lügnerin dargestellt. Deswegen reichte sie nun eine Verleumdungsklage ein, wie US-Medien berichten. Das ehemalige Model fordert Wiedergutmachung für das Leid, das Cosbys Äußerung bei ihr verursacht habe. Durch seine Leugnung der Tat habe er Dickinsons erneut zum Opfer gemacht, heißt es in der Klageschrift. Außerdem habe ihr Ruf durch die Lügen-Vorwürfe gelitten. Dickinson habe demnach zuvor außergerichtlich versucht, Cosby zu einer Rücknahme seines Statements zu bringen, sei damit aber gescheitert. Drei andere Frauen hatten bereits im Januar eine ähnliche Klage gegen Cosby eingereicht.
Die frühere "America's next Topmodel"-Jurorin Dickinson hatte im November 2014 in der Sendung "Entertainment Tonight" erstmals von dem angeblichen Missbrauch erzählt. Demnach habe Cosby sie eingeladen, um mit ihr über eine mögliche Rolle in seiner Show zu sprechen. Bei dem Treffen habe er sie jedoch unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Sie sei damals aus Angst vor der Rache Cosbys nicht zur Polizei gegangen. 2002 wollte Dickinson demnach in ihrer Autobiografie über den Missbrauch schreiben, habe die entsprechenden Passagen dann jedoch auf Druck von Cosbys Anwälten gestrichen.