Knicks & Co.: Das muss man bei einer Begegnung mit der Queen beachten

Bevor Queen Elizabeth II. am Dienstag ihren Deutschlandbesuch antritt, sollten Gauck und Kollegen noch einen Crashkurs in Sachen royaler Umgangsformen machen. Denn bei schlechten Manieren und unpassenden Outfits ist es schnell um die Stimmung der Regentin geschehen: Her Majesty is not amused...
Der Queen-Besuch in Deutschland sorgt für helle Aufregung! Aber alle, die die 89-jährige Monarchin während ihrer viertägigen Visite in Berlin, Frankfurt am Main oder Celle treffen wollen, müssen eiserne Benimmregeln beachten. Denn Elizabeth II. gilt in Sachen Hofprotokoll als sehr streng. Erst vor Kurzem wurde die Regel gelockert, dass man sich nach einem Treffen nicht mehr der Monarchin zugewendet entfernen muss, da das Rückwärtsgehen schwierig und teilweise sogar gefährlich war. Bundespräsident Joachim Gauck (75) und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt (55) müssen also keine Angst vor peinlichen Stolperfallen haben, wenn sie die Königin und ihren Gatten Prinz Philip (94) am Mittwochvormittag auf Schloss Bellevue empfangen.
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Wiederholt Angela Merkel ihren Hosenanzug-Fauxpas?
Aber der Griff in den Kleiderschrank muss wohl überlegt sein, wenn man die Chefin der britischen Monarchie nicht verstimmen will: Männer sollten auf jeden Fall einen Anzug tragen, besser aber einen Cut, also eine Art förmlichen Tages-Frack - oder natürlich Uniform. Frauen hingegen sind gut beraten, wenn sie ihrer Majestät mit einem mindestens knielangen Rock oder Kleid begegnen. Das wusste Bundeskanzlerin Angela Merkel (60) offenbar nicht, als sie der Queen 2009 in einem Hosenanzug unter die Augen trat und damit unangenehm auffiel. Man darf also gespannt sein, ob Merkel am Mittwoch auf ihrem Lieblingsoutfit besteht oder in ein Kleines Schwarzes schlüpft, wenn sie die Königin im Bundeskanzleramt empfängt.
Hof-Knicks oder Verbeugung: So geht die eiserne Regel
Aber auch Michelle Obama (51) musste erfahren, dass die englische Hofetikette weit weniger lässig ist, als US-amerikanische Freundschaftsgesten. So legte die Präsidenten-Gattin 2009 der Throninhaberin doch tatsächlich den Arm um die Schulter. Das geht natürlich nicht, stattdessen gilt: Mehr als Händeschütteln kommt nicht in Frage. Der Knicks und die Verbeugung sind für andere Staatsoberhäupter und Gastgeber-Persönlichkeiten nicht verpflichtend, stellen aber eine besondere Ehrerbietung dar. Die Mitglieder der Royal Family hingegen haben da keine Wahl: Sie müssen die "Order of Precedence", das traditionsreiche Regelwerk der protokollarischen Rangordnung, aus dem Effeff beherrschen und sich vor Oma Elizabeth immer hochachtungsvoll klein machen.
Wie spricht man die Königin richtig an?
Seit mehr als sechs Jahrzehnten sitzt die Tochter aus dem Hause Windsor nun schon auf dem britischen Thron. Und wenn sie am 10. September noch an der Macht ist, wird sie die dienstälteste Regentin in der Geschichte des Landes sein. Ob sie diesem Umstand zu Ehren dann einen noch prachtvolleren Titel bekommt, ist noch nicht klar. Bis dahin aber muss man die Queen mindestens im ersten Satz mit "Your Majesty" ansprechen, danach genügt eine Anrede mit "Ma'am", der im Englischen üblichen Kurzform von "Madame".