Mareile Höppner sagt den SemperOpernball wieder ab
Nächster Eklat um den SemperOpernball in Dresden. Mareile Höppner hat die Moderation wieder abgesagt - wegen "Hass und Anfeindungen".
Der Skandal um den diesjährigen SemperOpernball in Dresden geht weiter. Mareile Höppner (42) wird die Moderation doch nicht übernehmen. Sie hat wieder abgesagt, wegen "schlimmstem Hass und Anfeindungen", wie sie auf Instagram schreibt. "Ich wurde gebeten, den SemperOpernball zu übernehmen. In einer sehr schwierigen Phase. Ein Abend für Dresden sollte es werden. Für die Stadt und die Menschen. Die mir so viel bedeuten. Jetzt erst recht", beginnt Höppner ihren Post.
"Selbst vor meinem Kind wurde dabei nicht Halt gemacht"
"Ich hatte gehofft, nach all den Skandalen und der sehr berechtigten Kritik an der Auswahl eines Preisträgers, dass ich diesen Abend für ein neues Zeichen, für einen Abend im Sinne unserer guten demokratischen Werte, würde gestalten können." Doch einige Reaktionen hätten "jede Grenze überschritten", so die 42-Jährige. "Ich bin nun Opfer und Zielscheibe von schlimmstem Hass und Anfeindungen geworden. Selbst vor meinem Kind wurde dabei nicht Halt gemacht."
Sie zieht Konsequenzen: "Deshalb trete ich von der geplanten Moderation des Balls zurück. Ich wünsche meinem Kollegen Roland Kaiser viel Kraft für diesen Abend. Von dem Verantwortlichen des Balls erwarte ich, dass er endlich wirklich neue Zeichen setzt."
MDR steht hinter Höppner
Der Sender MDR, der den SemperOpernball am 7. Februar übertragen wird, hat zu Höppners Absage bereits ein Statement veröffentlicht. "Mareile Höppner hat uns mitgeteilt, dass sie in den vergangenen Tagen einen unerträglichen Grad an Hass bis hin zu Bedrohungen erleben musste. Sie wird daher den diesjährigen SemperOpernball nicht moderieren. [...] Wir als MDR sind erschüttert über das Ausmaß der Verrohung. Nichts rechtfertigt auch nur im Geringsten eine solche Hetze", heißt es von MDR-Seite.
Man respektiere "Höppners Entscheidung" und habe "ihr juristische Unterstützung angeboten. Frau Höppner hat bereits Anzeige erstattet". Der Sender hält an der Übertragung fest. "Wir lassen uns in unserer Arbeit von einzelnen radikalen Stimmen im Netz nicht beeinflussen. [...] Wir haben unsere Kritik an der Ehrung des ägyptischen Machthabers al-Sisi schon in den vergangenen Tagen in unserem Programm sehr deutlich gemacht [...]". Man werde "die künftige Übertragung des Balls anschließend intern kritisch auf den Prüfstand stellen".
Die Ehrung des höchst umstrittenen ägyptischen Machthabers Abdel Fattah al-Sisi (65) mit dem goldenen St.-Georgs-Orden hatte den Stein ins Rollen gebracht. Infolgedessen hatte "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers (44), die den Ball eigentlich mit Roland Kaiser (67) moderieren sollte, um die Auflösung ihres Vertrages gebeten. Kaiser soll weiterhin durch den Abend führen.