Merkel räumt "Fehler" in Böhmermann-Affäre ein
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Freitag einen Fehler im Umgang mit der Böhmermann-Affäre eingeräumt. Die Ermittlung gegen den Satiriker sei aber richtig.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (61, CDU) hat am Freitag einen Fehler im Umgang mit der Böhmermann-Affäre eingeräumt. "Wenn ich mich in den letzten Tagen über etwas ärgere, das mich persönlich anbelangt, dann ärgere ich mich darüber, dass ich am 4. April von ,bewusst verletzend' gesprochen habe" und damit der Eindruck entstanden sei, dass ihre persönliche Bewertung zähle. Im Rückblick sei dies ein "Fehler" gewesen.
Das Ganze habe dazu geführt, dass der Eindruck entstünde, "Meinungsfreiheit sei nicht mehr wichtig, Pressefreiheit sei nicht mehr wichtig." Dies sei allerdings nicht der Fall. "Menschenrechte, Freiheitsrechte, Pressefreiheit sind unverzichtbare Güter", betonte die Bundeskanzlerin. Weiterhin sei die Ermächtigung für eine Ermittlung rund um Böhmermanns "Schmähgedicht" allerdings richtig.
Merkel hatte vielerorts Kritik für ihren Umgang mit der Affäre geerntet. "Statt Erdogan bereits beim Einschüchterungsversuch gegen die NDR.de-Sendung "Extra 3" in die Schranken zu weisen, gibt die Kanzlerin jetzt dem Diktator innenpolitisch die Rechtfertigung zur Unterdrückung kritischer Journalisten", schrieb Dieter Hallervorden (80) kürzlich bei Facebook und veröffentlichte einen neuen Satire-Song über Merkel.