SAG Awards 2017: Donald Trump ist allgegenwärtig

Bei der Verleihung der 23. Screen Actors Guild Awards zählten Emma Stone und der Cast von "Stranger Things" zu den großen Gewinnern. Im Mittelpunkt stand jedoch US-Präsident Donald Trump.
Zum 23. Mal sind in Los Angeles am Sonntagabend (Ortszeit) die Screen Actors Guild Awards vergeben worden. Sie gelten als Indiz dafür, wer am 26. Februar die begehrten Oscars mit nach Hause nehmen darf. Während es in einigen Kategorien Überraschungen gab, waren US-Präsident Donald Trump und sein neues Einreise-Dekret das Gesprächsthema Nummer eins. Auch in den Dankesreden wurde es vorwiegend politisch.
Hollywood wehrt sich
Kerry Washington ("Scandal") erklärte im ersten Video-Einspieler, der die Show eröffnete: "Viele Leute sagen gerade jetzt, dass Schauspieler ihre Meinung über Politik nicht ausdrücken sollen. Aber die Wahrheit ist, Schauspieler sind Aktivisten, weil wir den Wert aller Menschen verkörpern." Ashton Kutcher ("The Ranch"), der den ersten Preis des Abends überreichte, begrüßte alle Anwesenden im Saal und richtete den Fokus auf die Menschen in US-Flughäfen, die durch Trumps Einreisestopp aufgehalten werden: "Wir lieben euch und heißen euch herzlich willkommen."
Den Preis für das beste Ensemble eines Kinofilms sackte "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen" ein. Darstellerin Taraji P. Henson trat stellvertretend ans Mikrofon und bedankte sich mit den Worten: "In diesem Film geht es um Zusammengehörigkeit. (...) Diese Geschichte handelt davon, was passiert, wenn wir unsere Unterschiede beiseitelegen und gemeinsam als menschliche Rasse zusammenstehen. Dann gewinnen wir. Liebe gewinnt jedes Mal." Elf Mal ging bisher der Oscar für den besten Film an das Ensemble, das bei den SAG Awards triumphiert hatte.
Emma Stone wurde erneut für ihre Darbietung im Musical "La La Land" ausgezeichnet. Der Streifen ist für 14 Oscars nominiert und Stone gilt somit als große Favoritin auf den Goldjungen in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin". Überraschend sahnte bei den Männern Denzel Washington für seine Performance in "Fences" ab und brachte Casey Affleck um seinen ersten SAG Award. Es ist somit offen, wer den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" gewinnt. Bei den Nebendarstellern überzeugten Washingtons Co-Star Viola Davis sowie Mahershala Ali aus "Moonlight".
Überraschungen in den TV-Kategorien
Als bestes Ensemble in einer Dramaserie setzte sich überraschend der junge Cast der Netflix-Serie "Stranger Things" durch. Millie Bobby Brown und ihre Co-Stars stachen damit ihre Kollegen von "The Crown", "Downton Abbey", "Game of Thrones" und "Westworld" aus. Die Hauptdarstellerpreise in der Drama-Kategorie sicherten sich John Lithgow und Claire Foy für ihre Darbietungen in "The Crown". Als bestes Comedy-Ensemble überzeugten die Ladys von "Orange is the New Black". Die besten Comedy-Darsteller sind William H. Macy ("Shameless") und Julia Louis-Dreyfus ("Veep").
Eine weitere Überraschung gab es bei den limitierten Serien. Bryan Cranston wurde für seine Rolle als Präsident Lyndon B. Johnson in "All the Way" ausgezeichnet und stach damit die Herren von "The People v. O.J. Simpson: American Crime Story" aus. Dafür holte Sarah Paulson für die Show den SAG Award bei den Damen. "Game of Thrones" ging dennoch nicht leer aus: Die Serie holte den Actor in der Kategorie "Outstanding Action Performance by a Stunt Ensemble in a Comedy or Drama Series". In der Kino-Kategorie wurde dieser Preis Mel Gibsons "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung" zugesprochen.
Lily Tomlin ("Grace and Frankie") bekam zudem den Lifetime Achievement Award.