Schauspielerin Eleonore Weisgerber kämpft für mehr Rente
Schauspielerin Eleonore Weisgerber klagt seit über drei Jahren gegen ihren Rentenbescheid vor dem Berliner Sozialgericht. Ihrer Ansicht nach sind die Altersbezüge für Schauspieler zu niedrig.
Schauspieler sind reich - dieses Klischee erfüllen in Deutschland nur wenige. Eleonore Weisgerber (68) gehört offenbar nicht dazu, obwohl sie schon seit mehr als 45 Jahren im Geschäft ist. Aktuell würde sie "knapp über 900 Euro Rente" bekommen, wie sie der Zeitschrift "Frau im Spiegel" erklärte. Darum klagt die Künstlerin seit über drei Jahren gegen ihren Rentenbescheid vor dem Berliner Sozialgericht. "Ich klage gegen die Verletzung des Gleichbehandlungs-Paragraphen", konkretisiert Weisgerber ihre Unzufriedenheit.
Der Hintergrund: Film- und Fernsehschauspieler werden nur für Drehtage bezahlt und können auch nur für diese Tage, an denen sie offiziell angestellt sind, in die Rentenkasse einzahlen. Genau das wurmt Weisgerber, die als "Dr. Gisela Saalbach" in der TV-Serie "Praxis Bülowbogen" (1987-1996) bekannt wurde, denn: "Die Drehtage sind nur das Ergebnis unserer Arbeitszeit. Es müssten auch Vor- und Nachbereitung eines Projekts zur Arbeitszeit gerechnet werden. Dazu gehören Recherche, Rollenentwicklung, Text-Lernen, Kostüm- und Maskenproben, Nachsynchronisation und Pressetermine."
Ihr Anliegen wird nun in zweiter Instanz verhandelt. Weisgerbers bittersüßer Kommentar dazu: "Wenn ich Glück habe, bin ich noch am Leben, wenn es irgendwann zur Entscheidung kommen sollte." Irgendwie passend dazu ist Weisgerber im Rahmen der ARD-Themenwoche "Zukunft der Arbeit" im Bremen-"Tatort" "Echolot" (30. Oktober, 20:15 Uhr, das Erste) zu sehen. Sie spielt Doris Osterloh, deren Tochter mit ihrem Start-Up-Unternehmen in einen rätselhaften Unfall verwickelt ist - oder war es doch ein Mord?