Sean "Diddy" Combs: Weitere schwere Vorwürfe von Ex-Angestellter

An einem neuen Verhandlungstag im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs (55) hat eine ehemalige Angestellte am 27. Mai weitere schwere Vorwürfe gegen den Rap-Mogul erhoben. Er soll sie festgehalten und mit dem Tod bedroht haben. Außerdem habe er angedroht, sie in den Selbstmord zu treiben.
"Ich mag Waffen"
Capricorn Clark sei am Dienstag in den Zeugenstand gerufen worden, wie US-Medien, darunter "NBC News", berichten. Als Combs einst erfahren habe, dass sie zuvor für den Mitgründer des Labels Death Row Records, Suge Knight (60), gearbeitet hatte, habe Diddy gedroht, sie umzubringen. "Ich mag Waffen", habe Combs zudem einmal eine vage Drohung an den Rapper 50 Cent (49) formuliert.
Der Job sei für Clark so stressig gewesen, dass sie kaum Schlaf bekam und auch unter Haarausfall litt. Sie habe teils von 07:00 Uhr morgens bis 04:00 Uhr nachts für ihn gearbeitet, alles für ihn erledigt. Selbst illegale Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente sollte sie demzufolge vereinzelt für ihren Arbeitgeber besorgen.
Der Lügendetektortest
Einmal sei Clark von Combs vorgeworfen worden, drei teure Schmuckstücke gestohlen zu haben. Nach stundenlanger Befragung sei sie in ein Büro gebracht worden. Dort sollte sie sich einem Lügendetektortest unterziehen. Ein namentlich nicht genannter Mann habe ihr angedroht, sie in den East River zu werfen, sollte sie den Test nicht bestehen. Da der erste nicht aussagekräftig gewesen sei, sei sie nach Hause gebracht worden und sollte am nächsten Tag zurückkehren. Sicherheitsleute hätten erklärt, dass sie nicht gehen dürfe, bis sie ihre Unschuld bewiesen habe. Fünf Tage lang habe sie die Tests machen müssen.
Im Jahr 2011 habe er ihr zufolge erfahren, dass der Rapper Kid Cudi (41), bürgerlich Scott Mescudi, Combs' langjährige Freundin Cassie Ventura (38) datete. Wutentbrannt sei der Rap-Mogul vor Clarks Tür gestanden und habe gegen diese geschlagen. "Er sagte nur: 'Zieh dich an, wir werden Mescudi umbringen.'", erläutert die Ex-Angestellte. Dabei habe Combs eine Waffe in seiner Hand gehabt. Sie habe daraufhin mit dem Rapper zu Kid Cudis Zuhause fahren müssen. Diddy sei dort eingebrochen und sie habe währenddessen Cassie angerufen. Am Telefon habe sie erzählt, dass Combs "mich mit einer Pistole erwischt und mich zu Cudis Haus gebracht hat, um ihn zu töten".
"Ich sollte euch B--ches töten"
Nach dem Einbruch habe er Cassie getroffen und sie mehrfach getreten. Als niemand eingeschritten sei, habe Clark aus Verzweiflung die Mutter der Sängerin angerufen. "Ich sollte euch B--ches töten", habe Combs zu Clark gesagt, und damit sie und Cassie gemeint, nachdem er sie wütend gefragt habe, warum sie ihm nichts von Kid Cudi erzählt hatte. Er habe sie gefeuert: "Er sagte, ich würde nie wieder arbeiten und all diese Leute seien nicht meine Freunde und er würde mich dazu bringen, mich umzubringen." Sie habe später zu Combs zurückkehren und gar um Vergebung bitten müssen, da jener in Bezug auf sie "die ganze Macht" gehabt habe.
Am 22. Mai hatte Kid Cudi vor Gericht ausgesagt, er "wisse", dass Diddy etwas mit einem Molotow-Cocktail-Angriff auf seinen Porsche zu tun gehabt habe. Combs Anwälte bezeichneten Mescudis Vorwürfe als "bloße Spekulation" und warnten vor einer "unfairen Vorverurteilung", da die Aussage rechtlich irrelevant sei und ihren Mandanten in ein schlechtes Licht rücke.
Combs steht wegen Sexhandels, Erpressung und Beförderung zur Prostitution vor Gericht. Er bestreitet die Vorwürfe vehement.