Stiller Protest bei den Golden Globes: Rose McGowan ist dagegen
Aus Protest gegen die Belästigung von Frauen im Showbiz wollen alle weiblichen Gäste in schwarzen Outfits zu den Golden Globes kommen. Rose McGowan, eine der lautesten Stimmen in der #MeeToo-Bewegung, passt das allerdings gar nicht.
Es soll ein stiller, aber deutlicher Protest werden: Um gegen sexuelle Belästigung von Frauen, die jahrzehntelang in Hollywood geduldet wurde, zu protestieren, wollen die Frauen der Filmbranche in komplett schwarzen Outfits zu den Golden Globes am 7. Januar 2018 erscheinen. Doch ausgerechnet Schauspielerin und Aktivistin Rose McGowan (44, "Charmed"), die sich auf Twitter seit Monaten gegen Missbrauch stark macht, ist kein Fan dieser Aktion. In einem Tweet verurteilte sie das Vorhaben und konnte sich dabei einen Seitenhieb gegen eine bestimmte Kollegin nicht verkneifen.
"Schauspielerinnen wie Meryl Streep, die bereitwillig für das Schweinemonster gearbeitet haben, tragen zu den Golden Globes Schwarz, um schweigend zu protestieren. Euer Schweigen ist das Problem", schreibt McGowan und spielt damit auf Kolleginnen an, die in Filmen des wegen Missbrauch und Vergewaltigung mehrerer Frauen beschuldigten Harvey Weinstein (65) mitgespielt haben. Beim Namen nennt sie jedoch nur Streep (68), die für den von Weinstein produzierten "Die Eiserne Lady" einen Oscar gewann.
Dementsprechend fährt McGowan fort: "Ihr nehmt atemlos einen künstlichen Preis entgegen und führt keine echte Veränderung herbei. Ich verachte eure Heuchelei. Vielleicht solltet ihr alle Marchesa tragen." Marchesa ist die Modelinie von Weinsteins Ehefrau Georgina Chapman (41). Die Designerin hatte sich im Oktober von dem Produzenten getrennt, kurz nachdem die Anschuldigungen gegen ihn öffentlich gemacht wurden.
Macht Streep bei dem Protest mit?
Streep, die für ihre Rolle in "Die Verlegerin" als beste Hauptdarstellerin für einen Golden Globe nominiert ist, hat bislang nicht bestätigt, ob sie an dem Protest teilnimmt. Auf die Frage, ob sie bei den kommenden Preisverleihungen Schwarz tragen würde, sagte sie dem Promi-Magazin "Extra": "Ich weiß es nicht. Ich sage nichts. Ihr werdet wohl einschalten müssen, was?"
Streep hatte Weinstein in einer Golden-Globe-Dankesrede einst scherzhaft als "Gott" bezeichnet. Nachdem die "New York Times" vor wenigen Monaten von mehreren Missbrauchsfällen berichtet hatte, distanzierte sie sich mit einem Statement in der "Huffington Post" deutlich von dem Hollywood-Mogul: "Die skandalösen Neuigkeiten über Harvey Weinstein hat alle die entsetzt, deren Arbeit er gefördert hat und die, deren gute Zwecke er unterstützt hat. Die mutigen Frauen, die ihre Stimmen erhoben haben, um das als Licht zu bringen, sind unsere Helden."