Vor 600.000 Menschen: Scarlett Johansson greift James Franco an
Hunderttausende haben am Samstag in den USA gegen Präsident Trump demonstriert. In Los Angeles hat sich Hollywood-Star Scarlett Johansson aber James Franco vorgenommen.
Vor zwei Wochen setzten die Stars auf dem roten Teppich der Golden Globes ein Zeichen: Fast alle trugen zu der wichtigen Preisverleihung schwarze Outfits und "Time's Up"-Anstecknadeln, um die Initiative, die gegen sexuelle Belästigung kämpft, zu unterstützen. Vor allem ein Mann, der ebenfalls einen solchen Anstecker präsentierte, geriet anschließend aber in die Kritik: James Franco (39). An diesen richtete sich nun Schauspielerin Scarlett Johansson (33, "Ghost in the Shell"), als sie ihre "Women's March"-Rede hielt: "Ich will meine Anstecknadel zurück", forderte sie.
Einige Frauen, darunter "The Breakfast Club"-Darstellerin Ally Sheedy (55), hatten sich während der Golden-Globes-Zeremonie, bei der auch Franco ausgezeichnet wurde, mit dem #MeToo-Hashtag gegen den Schauspieler gerichtet. In später gelöschten Tweets soll Sheedy geschrieben haben: "Warum lässt man James Franco rein? Ich habe zu viel gesagt." Und: "James Franco hat gerade gewonnen. Bitte fragt mich nie, warum ich aus dem Film-/TV-Geschäft ausgestiegen bin." Sie bezeichnete es angeblich auch als heuchlerisch, dass er den "Time's Up"-Pin trug. Ein paar Tage später veröffentlichte die "L.A. Times" einen Bericht, in dem fünf Frauen Franco des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigten. Franco wies die Vorwürfe zurück.
"Wie kann das sein?"
Auch wenn sie Franco am Samstag bei ihrer Rede in Los Angeles nicht direkt nannte: Ein Sprecher von Johansson bestätigte später der "L.A. Times", dass die Schauspielerin sich tatsächlich auf Franco bezog, als sie sagte: "Wie kann eine Person öffentlich eine Organisation unterstützen, die Opfern sexueller Nötigung hilft, und sich privat Leute als Opfer suchen, die keine Macht haben?" Nach einer kurzen Pause forderte sie die "Time's Up"-Anstecknadel zurück.
Johansson sprach beim Thema #MeToo auch von ihrer persönlichen Erfahrung: "Plötzlich war ich wieder 19 und ich begann mich an all die Männer zu erinnern, die die Tatsache ausgenutzt hatten, dass ich eine junge Frau war, die noch nicht die Fähigkeit hatte, Nein zu sagen (...)", so Johansson, die mit 10 Jahren in ihrem ersten Film auftrat.
Hunderttausende Menschen demonstrierten am Samstag in den USA für Frauenrechte und gegen Präsident Donald Trump (71). Zum Jahrestag seiner Amtseinführung gingen viele Menschen unter anderem in Washington, New York und Los Angeles auf die Straßen. In L.A. hielten einige Hollywood-Stars Reden. Neben Johansson sprachen auch Eva Longoria (42), Alfre Woodard (65), Olivia Munn (37), Natalie Portman (36) und Viola Davis (52) zu den angeblich 600.000 Menschen, die sich versammelt hatten.