Was macht eigentlich MacGyver?

Er benötigt nur eine Büroklammer, um einen Atomsprengkopf zu entschärfen: In den 80er und 90er Jahren schrieb Richard Dean Anderson in seiner Rolle als Angus MacGyver TV-Geschichte. Nun feiert der Schauspieler seinen 65. Geburtstag.
Der Anblick sollte einen nicht überraschen, tut es aber natürlich doch. Der Mann, der aus einer Wasserflasche, etwas Essig und ein paar Küchengewürzen Tränengas herstellen konnte, sieht heute irgendwie alt aus. Was natürlich daran liegt, dass Schauspieler Richard Dean Anderson, der zwischen 1985 und 1992 in über 100 Episoden MacGyver spielte, am 23. Januar seinen 65. Geburtstag feiert.
Sein legendärer Vokuhila ist Geschichte und auch die Figur erinnert nicht mehr unbedingt an den schlaksigen Agenten der "Phoenix Foundation", dessen Sonnyboy-Charme unter anderem die deutsche Eisprinzessin Katarina Witt und US-Schauspielerin Teri Hatcher erlagen. Aber - und das ist wohl Fluch wie Segen gleichermaßen für Anderson und andere 80er-Jahre Serienhelden - in den Köpfen unzähliger Zuschauer wird er bis an das Ende aller Tage nicht altern. Extra-Kilos und graue Haare hin oder her.
Sieben Jahre war er als unüberwindbare, aber streng pazifistische Einmann-Armee in der Kult-Serie zu sehen. Waffen lehnte MacGyver wegen eines traumatischen Ereignisses in seiner Kindheit ab. Ihm genügte sein Schweizer Messer und etwas Klebeband, oder zur Not auch ein Kaugummi, um sich aus brenzligen Situationen zu befreien und Bösewichte zur Strecke zu bringen. Nach zwei Filmen und einem langjährigen Engagement in der TV-Serie "Stargate", die er selbst produzierte, zog sich Anderson ab 2005 etwas von der Schauspielerei zurück.
Popkulturelles Phänomen einer goldenen TV-Ära
Heute genießt er seinen Status als popkulturelles Phänomen einer goldenen TV-Ära und ist ein gern gesehener Gast auf Conventions wie der San Diego ComicCon, wo er über vergangene Heldentaten spricht. Immer wieder werden ihm dieselben Fragen gestellt, meistens geht es um seine Lieblingserfindung aus MacGyver. Anderson beantwortet sie jedes Mal gleich: ein selbstgebasteltes Ultraleichtflugzeug aus Bambus, Klebeband, Müllbeuteln und einem Motor aus einem Betonmischer.
Auch über Gastspiele bei den "Simpsons" und in "Family Guy" freut er sich. "Damit ist ein Traum wahr geworden", gestand er in einer australischen Talk-Show im letzten Jahr. Zudem engagiert er sich für die Tierschutzorganisation Sea Shepherd. Anderson war übrigens trotz zahlreicher Affären und Beziehungen nie verheiratet, hat aber eine Tochter.