Wilfried Gliem: Herzkranker Herzbube "wie neu geboren"
Wilfried Gliem ist zurück im Leben. Nach einer erneuten Herz-OP stellte er seine kompletten Lebensgewohnheiten auf den Kopf. In einem Interview stellt der Wildecker Herzbube nun fest: "Heute geht es mir viel besser!"
Er ist ein Bühnenmensch durch und durch. Wer ihn bei seinen Auftritten sieht, ahnt nicht, dass er eine lebensgefährliche Krankheit hat, ja sogar dem Tod schon zweimal von der Schippe gesprungen ist. Wie knapp zwei Millionen Menschen in Deutschland, leidet auch der Wildecker Herzbube Wilfried Gliem (70, "Herzilein") an der chronischen Krankheit Herzinsuffizienz. Warum sich der Volksmusik-Star heute "wie neugeboren" fühlt, hat er nun in einem Interview mit der "Neuen Post" verraten.
Bei Wilfried Gliem, neben Wolfgang Schwalm (63) eine Hälfte der Wildecker Herzbuben, zeigten sich schon seit einiger Zeit typische Symptome der Herzinsuffizienz: Undefinierbares Herzstechen plagte ihn, selbst leichte Anstrengungen - wie Treppensteigen - fielen ihm zunehmend schwerer. Mit Herz-Schmerzen und einem auffälligen EKG wurde Gliem dann vor rund eineinhalb Jahren in die Klinik eingewiesen - Not-OP. Schon zum zweiten Mal wurde ihm dabei ein sogenannter Stent eingesetzt, der dafür sorgt, dass die Gefäße rund um das lebenswichtige Organ nicht verstopfen.
Gesunder Lebenswandel fördert sein Wohlbefinden
Dass er mittlerweile sagen kann "Heute geht es mir viel besser" und auch seine Atemnot und Kurzatmigkeit nachgelassen haben, verdankt er nicht nur den Operationen und der medikamentösen Therapie. Der Sänger hat seinen Lebenswandel komplett umgestellt: Er raucht nicht mehr und trinkt keinen Alkohol, dafür achtet er zunehmend auf eine gesunde Ernährung.
Durch ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft der Wildecker Landschaft fördert er seine Herzgesundheit zusätzlich. Gesundheitskontrollen beim Arzt gehören trotzdem zu seinem Alltag. Schließlich lebt er dafür, auf der Bühne zu stehen und seine Fans zu unterhalten. Wenn es nach ihm geht, soll das auch noch lange so weitergehen: "Vielleicht sterbe ich ja irgendwann auf der Bühne, es wäre nicht der schlechteste Tod."
Universal-Tablette statt Medikamenten-Cocktail
Vor gut zehn Jahren erfuhr Gliem von seiner chronischen Herzschwäche. Seither ist er auf Medikamente angewiesen. Bei der Behandlung kommen in der Regel ACE-Hemmer zur Blutdrucksenkung, Betablocker für eine verbesserte Herzmuskelfunktion sowie Diuretika gegen Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe zum Einsatz. So viel Medizin muss Gliem heute nicht mehr zu sich nehmen, wie er erzählt.
"Ich brauche keinen Medikamenten-Cocktail mehr, sondern nur noch eine Universal-Tablette", freut sich der 70-Jährige. Sein Hausarzt habe ihn und seinen Kardiologen auf ein neues Herzmedikament mit dem Wirkstoff Sacubitril-Valsartan aufmerksam gemacht. "Es aktiviert Hormone, die meinem Herzen gut tun", erklärt Gliem.