Wolfgang Niersbach: So beliebt ist der Ex-Fußball-Funktionär

Nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach am Montag haben sich viele Weggefährten wie Oliver Bierhoff, Mario Gomez und Lukas Podolski tief betroffen gezeigt. So außergewöhnlich beliebt ist der Präsident.
In wenigen Tagen, am 30. November, feiert er seinen 65. Geburtstag. Ob ihm dann wieder zum Feiern zumute sein wird, das wird sich zeigen. Dass Freunde, Ex-Kollegen und andere Weggefährten gratulieren, scheint aber gewiss. Denn dieser DFB-Präsident war über die Maßen beliebt, wie sich bereits kurz nach Bekanntwerden seines Rücktritts am Montagabend zeigte:
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Bundestrainer Joachim Löw (55) kommentierte den Rücktritt des Mannes, mit dem er unter anderem den wichtigen Vertrag für den Zeitraum unterzeichnete, in den auch die erfolgreiche WM-Teilnahme 2014 fiel, mit diesen Worten: "Unabhängig von allen juristischen Fakten, die es gibt, denke ich, dass der Wolfgang ein fantastischer Mensch war, auch ein fantastischer Präsident für uns. Er hat den Fußball immer geliebt, er hat für den Fußball alles getan", so Löw laut "Bild.de".
"Die Betroffenheit hier beim Team ist groß"
Bei der DFB-Pressekonferenz am heutigen Dienstag meldete sich auch Mannschafts-Manager Oliver Bierhoff (47) zu Wort: "Wolfgang Niersbach war eng mit der Nationalmannschaft verbunden. Die Betroffenheit hier beim Team ist groß." Dem konnte der ebenfalls anwesende Stürmer-Star Mario Gomez (30) nur zustimmen: "Wolfgang Niersbach war ein besonderer Präsident für die Mannschaft."
Nationalspieler Lukas Podolski (30) erklärte noch am Montag: "Es war eine große Überraschung für mich. Ich habe ihn als guten Präsidenten empfunden. Wir haben gut zusammengearbeitet, wir hatten ein gutes Verhältnis. Schade, dass er zurückgetreten ist. Er wird seine Gründe haben. Das muss man akzeptieren. Er hat alles für den DFB und die Mannschaft getan." Bei der heutigen Pressekonferenz wiederholte er "Er war ein guter Präsident".
"Ich finde das nicht gut"
Ähnliche liebevolle Töne schlägt auch einer an, von dem man normalerweise eher klare bis raue Ansprachen hört: FCB-Sport-Vorstand und Europameister 1996, Matthias Sammer (48): "Ich bin schon überrascht und auch ein wenig betroffen. Ich habe sehr viel mit Wolfgang zu tun gehabt, er ist ein guter Bekannter, ein Freund von mir und unserer Familie. Das tut mir persönlich sehr leid. Ich kann zu Inhalten jetzt natürlich noch nichts sagen. Mein Bedauern möchte ich aber schon zum Ausdruck bringen", sagte er "Sport1".
"Wir alle kennen ihn als Sportsmann, tollen Präsidenten und Pressesprecher - da drücke ich die Daumen, dass am Ende doch etwas Positives dabei herauskommt", wünscht Weltmeister 1990, Olaf Thon (49), dem zurückgetretenen Präsidenten via "Sport1". Mehr noch: Er hoffe, dass wenn die Sache bis ins kleinste Detail aufgearbeitet werde, "sodass man dann später sagen wird, er hätte nicht zurücktreten müssen".
Emotional wird angesichts dieser Personalie auch HSV-Legende Uwe Seeler (79): "Ich finde das nicht gut. Ich hätte ihn gern weiter als Präsidenten gehabt. Denn ich weiß, wie er tickt", sagt einer, der es wissen muss, schließlich ist er schon lange im Fußball-Zirkus dabei - Seeler wurde WM-Vierter 1958 in Schweden, Vize-Weltmeister 1966 in England und WM-Dritter 1970 in Mexiko.
Er bleibt der Präsident der Weltmeister 2014
Philipp Lahm (31) ist amtierender Weltmeister 2014 und Kapitän des FC Bayern. Er kommentierte Niersbachs Entscheidung mit tröstlichen Worten: "Persönlich und menschlich tut mir es sehr leid für ihn. Das Schöne ist: Er wird immer in Erinnerung bleiben als der Präsident, der Weltmeister geworden ist. So werden ihn alle in Erinnerung behalten, auch wenn er das Amt nicht mehr ausfüllt." Der Münchner fügt aber auch hinzu: "Ansonsten ist aber klar, dass alles, was da passiert ist, aufgeklärt werden muss."