Prinz Harry soll "persönlichen Brief" an Charles geschrieben haben

Prinz Harry auf der Beerdigung seines Großvaters Prinz Philip.
Nach dem Interview mit Oprah Winfrey soll sich Prinz Harry mit schriftlichen Worten bemüht haben, die Beziehung zu seinem Vater zu entspannen. Gebracht hat es scheinbar nicht viel.
Die Beziehung zwischen Prinz Harry (36) und seinem Vater Prinz Charles (72) scheint sich durch das Aufeinandertreffen anlässlich Prinz Philips Beerdigung bisher nicht wirklich entspannt zu haben.
Laut Quellen des "Mirror" ist das Verhältnis zwischen Vater und Sohn derzeit "sehr, sehr rau" und von Misstrauen geprägt. Dabei hatte Harry, wie jetzt bekannt wurde, im Vorfeld versucht, die Wogen zu glätten.
Demnach hatte sich Prinz Harry gezwungen gesehen, seinem Vater nach dem Interview mit Oprah Winfrey "sehr persönliche" Worte zu schreiben, um die Funkstille am "Tiefpunkt ihrer Beziehung" zu überwinden.
Darin hatte er seine Gründe für den Rücktritt als Royal dargelegt und versprochen, "die Institution zu respektieren", heißt es. "Aber die Spannungen sind immer noch stark und die Wogen sind nicht so geglättet, wie er es sich erhofft hatte", so die Quelle.
Die wichtigsten Aussagen aus dem Interview:
- Prinz Harry über seine Rolle:
"Ich war ein Gefangener, bis ich Meghan traf." Und weiter: "Ich war gefangen, aber ich wusste nicht, dass ich gefangen bin." - Harry über seine finanziellen Mittel:
Vater Charles hätte ihn nach dem Megxit "buchstäblich finanziell abgeschnitten". Er selbst habe sich das alles nur leisten können, weil er Geld von seiner Mutter Diana geerbt habe. - Über das Verhältnis von Harry zu Charles gibt der 36-Jährige an:
Prinz Charles habe aufgehört, Anrufe von ihm entgegenzunehmen und spreche nicht mehr mit ihm. Er fühle sich im Stich gelassen, obwohl der Thronfolger ihn doch eigentlich verstehen müsse - eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Prinzessin Diana. - Über das Geschlecht des Babys:
"Es ist ein Mädchen. Ein Junge und ein Mädchen. Was kann man mehr wollen?" - Über die weitere Familienplanung:
"Wir vier. Das ist alles. Zwei reichen", so Harry. - Meghan über ihren Gesundheitszustand:
"Ich habe überhaupt keine Lösung mehr gesehen, bin nächtelang wach gelegen und habe nur noch geweint." - Die Herzogin über ihre Verzweiflung:
"Ich wollte nicht mehr am Leben sein. Es war ein klarer, realer und beängstigender Gedanke." Und weiter: "Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen." - Meghan über ihre Versuche, sich professionelle Hilfe zu holen:
Das britische Königshaus habe ihr professionelle Hilfe verweigert. Meghan erklärte, dass sie zu einer Institution gegangen sei und dort sich Unterstützung holen wollte. Ihr sei aber vom Hofe gesagt worden, dass dadurch das Ansehen der Königsfamilie beschädigt werden könne. - Was Meghan bereut:
"Ich bereue eine Sache: Ihnen geglaubt zu haben, als sie sagten, dass ich beschützt werde." Nur der Megxit, also der Bruch mit der Familie und der Umzug nach Los Angeles, hätten das Schlimmste verhindert. - Über Rassismus am Königshaus:
"In den Monaten als ich schwanger war, erfuhr ich, dass er keinen Titel bekommen, keine Security und, dass man Angst habe, wie dunkel seine Haut wohl sein würde..." - Meghan über ihr Verhältnis zu Kate:
Es gab im Rahmen der Vorbereitungen zur Hochzeit von ihr und Harry Meinungsverschiedenheiten über die Kleider der Brautjungfern. Englische Zeitungen berichteten damals, dass Meghan Kate sogar zum Weinen gebracht habe. "Das Gegenteil ist der Fall", berichtet Meghan nun. Kate habe sich aber entschuldigt und sie sei eine gute Person. - Meghan über Interviews:
Meghan gesteht dazu: "Ja, ich wurde zum Schweigen gebracht." Die Herzogin war während ihrer Zeit in London angeblich nicht freiwillig so ruhig. Sie sei durch den Königshof zum Schweigen gebracht worden. Es seien Lügen über sie verbreitet worden, gegen die sie sich nicht habe wehren können, sagte Meghan. - Harry über Prinzessin Diana.
"Er sei sehr "erleichtert und glücklich", dass er hier mit seiner Frau an seiner Seite sprechen könne, so Harry, weil er sich nicht vorstellen könne, wie es für seine Mutter gewesen sein musste, "diesen Prozess vor all den Jahren alleine durchlaufen zu haben". Und er fügt hinzu: "Es war unglaublich schwer für uns beide, aber zumindest hatten wir uns." - Der Prinz über seine größte Befürchtung:
"Meine größte Sorge war, dass sich die Geschichte wiederholt." Damit bezieht er sich offenbar auf seine Mutter Diana, die 1997 im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall in Paris starb, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. - Der Prinz über die Beziehung zu seiner verstorbenen Mutter:
Er habe die "Anwesenheit" seiner Mutter, Prinzessin Diana, während der Probleme mit seiner Familie gespürt. Es sei so gewesen, als habe sie seine Situation kommen sehen. - Prinz Harry über das Verhältnis zu seinem Bruder:
Mit seinem Bruder William hofft Harry auf eine Versöhnung. "Zeit heilt alle Wunden, hoffentlich", sagte er. - Harry und Meghan über ihre Hochzeit:
Sie hätten bereits drei Tage vor der weltweit übertragenen Traumhochzeit im ganz privaten Kreis geheiratet, erzählte Meghan.
Auch das Gespräch, das Charles mit seinen Söhnen hinter verschlossenen Türen gehalten haben soll, scheint daran nicht viel geändert zu haben. Womöglich ging es dabei aber auch nicht vorwiegend um die Causa Megxit und das Oprah-Interview.
"Es gab eine Art unausgesprochene Vereinbarung zwischen allen, alles auf Eis zu legen, was sie beschäftigt, und sich ausschließlich darauf zu konzentrieren, die Königin vor der Beerdigung von Prinz Philip zu unterstützen", heißt es weiter.
Wie es nun wirklich um Harrys Beziehung zu seiner royalen Familie steht, das wird sich in den nächsten Stunden zeigen: Wenn sich Harry vor dem 95. Geburtstag der Queen am 21. April verabschiedet, scheinen die Dinge wirklich im Argen zu liegen, urteilen Experten.
Bisher befindet sich der Prinz, entgegen anders lautender Berichte im Vorfeld, aber noch in London - allerdings mit einem flexiblen Ticket, wie es heißt.