Prinz Philip hielt das Interview von Harry und Meghan für "Wahnsinn"
Der verstorbene Prinz Philip war offenbar nicht angetan von dem aufsehenerregenden Oprah-Interview seines Enkels Prinz Harry und dessen Ehefrau, Herzogin Meghan.
Nur wenige Wochen vor dem Tod von Prinz Philip (1921-2021) sorgten Prinz Harry (36) und dessen Ehefrau, Herzogin Meghan (39), mit einem brisanten Interview mit Talk-Legende Oprah Winfrey (67) für Aufsehen.
Das Anfang März ausgestrahlte Gespräch hielt der am 09. April im Alter von 99 Jahren verstorbene Philip offenbar für "Wahnsinn". Das behauptet zumindest der Autor Gyles Brandreth (73, "Odd Boy Out") gegenüber der britischen Boulevardzeitung "Daily Mail".
Die wichtigsten Aussagen aus dem Interview von Harry und Meghan:
- Prinz Harry über seine Rolle:
"Ich war ein Gefangener, bis ich Meghan traf." Und weiter: "Ich war gefangen, aber ich wusste nicht, dass ich gefangen bin." - Harry über seine finanziellen Mittel:
Vater Charles hätte ihn nach dem Megxit "buchstäblich finanziell abgeschnitten". Er selbst habe sich das alles nur leisten können, weil er Geld von seiner Mutter Diana geerbt habe. - Über das Verhältnis von Harry zu Charles gibt der 36-Jährige an:
Prinz Charles habe aufgehört, Anrufe von ihm entgegenzunehmen und spreche nicht mehr mit ihm. Er fühle sich im Stich gelassen, obwohl der Thronfolger ihn doch eigentlich verstehen müsse - eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Prinzessin Diana. - Über das Geschlecht des Babys:
"Es ist ein Mädchen. Ein Junge und ein Mädchen. Was kann man mehr wollen?" - Über die weitere Familienplanung:
"Wir vier. Das ist alles. Zwei reichen", so Harry. - Meghan über ihren Gesundheitszustand:
"Ich habe überhaupt keine Lösung mehr gesehen, bin nächtelang wach gelegen und habe nur noch geweint." - Die Herzogin über ihre Verzweiflung:
"Ich wollte nicht mehr am Leben sein. Es war ein klarer, realer und beängstigender Gedanke." Und weiter: "Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen." - Meghan über ihre Versuche, sich professionelle Hilfe zu holen:
Das britische Königshaus habe ihr professionelle Hilfe verweigert. Meghan erklärte, dass sie zu einer Institution gegangen sei und dort sich Unterstützung holen wollte. Ihr sei aber vom Hofe gesagt worden, dass dadurch das Ansehen der Königsfamilie beschädigt werden könne. - Was Meghan bereut:
"Ich bereue eine Sache: Ihnen geglaubt zu haben, als sie sagten, dass ich beschützt werde." Nur der Megxit, also der Bruch mit der Familie und der Umzug nach Los Angeles, hätten das Schlimmste verhindert. - Über Rassismus am Königshaus:
"In den Monaten als ich schwanger war, erfuhr ich, dass er keinen Titel bekommen, keine Security und, dass man Angst habe, wie dunkel seine Haut wohl sein würde..." - Meghan über ihr Verhältnis zu Kate:
Es gab im Rahmen der Vorbereitungen zur Hochzeit von ihr und Harry Meinungsverschiedenheiten über die Kleider der Brautjungfern. Englische Zeitungen berichteten damals, dass Meghan Kate sogar zum Weinen gebracht habe. "Das Gegenteil ist der Fall", berichtet Meghan nun. Kate habe sich aber entschuldigt und sie sei eine gute Person. - Meghan über Interviews:
Meghan gesteht dazu: "Ja, ich wurde zum Schweigen gebracht." Die Herzogin war während ihrer Zeit in London angeblich nicht freiwillig so ruhig. Sie sei durch den Königshof zum Schweigen gebracht worden. Es seien Lügen über sie verbreitet worden, gegen die sie sich nicht habe wehren können, sagte Meghan. - Harry über Prinzessin Diana.
"Er sei sehr "erleichtert und glücklich", dass er hier mit seiner Frau an seiner Seite sprechen könne, so Harry, weil er sich nicht vorstellen könne, wie es für seine Mutter gewesen sein musste, "diesen Prozess vor all den Jahren alleine durchlaufen zu haben". Und er fügt hinzu: "Es war unglaublich schwer für uns beide, aber zumindest hatten wir uns." - Der Prinz über seine größte Befürchtung:
"Meine größte Sorge war, dass sich die Geschichte wiederholt." Damit bezieht er sich offenbar auf seine Mutter Diana, die 1997 im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall in Paris starb, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. - Der Prinz über die Beziehung zu seiner verstorbenen Mutter:
Er habe die "Anwesenheit" seiner Mutter, Prinzessin Diana, während der Probleme mit seiner Familie gespürt. Es sei so gewesen, als habe sie seine Situation kommen sehen. - Prinz Harry über das Verhältnis zu seinem Bruder:
Mit seinem Bruder William hofft Harry auf eine Versöhnung. "Zeit heilt alle Wunden, hoffentlich", sagte er. - Harry und Meghan über ihre Hochzeit:
Sie hätten bereits drei Tage vor der weltweit übertragenen Traumhochzeit im ganz privaten Kreis geheiratet, erzählte Meghan.
Brandreth, dessen Buch "Philip and Elizabeth: Portrait of a Marriage" 2004 veröffentlicht wurde, beruft sich auf einen namentlich nicht genannten Insider. "Ich weiß von jemandem, der ihm nahe stand, dass er Meghans und Harrys Interview mit Oprah Winfrey für 'Wahnsinn' gehalten hat und dass er glaubte, dass 'nichts Gutes dabei herauskommen werde'", zitiert das Blatt den Autor.
Menschen müssen Leben führen, wie sie es für richtig halten
Gleichzeitig sei Philip aber angeblich auch nicht wütend auf seinen Enkel gewesen. "Dass das Interview von Meghan und Harry ausgestrahlt wurde, während er im Krankenhaus war, hat ihn nicht gestört", erzählte Brandreth demnach.
Philip soll sich jedoch Sorgen gemacht haben, dass die beiden, die wenige Monate zuvor Großbritannien verlassen hatten und in die USA gezogen waren, über private Probleme in der Öffentlichkeit sprachen.
Mit Interviews an sich habe Philip kein Problem gehabt, eine seiner Regeln sei demnach aber gewesen, darin nicht über sich selbst zu sprechen. Brandreth wisse, dass der Royal mit seinen Kindern diese Regel geteilt habe und er nehme an, dass er das auch bei seinen Enkeln getan hat.
Philip habe Harry jedoch dabei unterstützt, dass dieser "sein eigenes Ding" machen könne. Der Royal habe Brandreth erzählt: "Menschen müssen ihr Leben führen, wie sie es selbst für richtig halten."
Beerdigt wird Prinz Philip am 17. April. Auch Harry wird anwesend sein, wie der Palast kürzlich bestätigte. Medien aus Großbritannien und den USA hatten zuletzt berichtet, dass Harry angeblich bereits in seiner Heimat eingetroffen sei.
Zuvor hatte es geheißen, dass er so schnell wie möglich zurückkehren wolle, um bei der Royal Family zu sein. Herzogin Meghan soll hingegen nicht mit angereist sein. Das war jedoch erwartet worden. Wie mitgeteilt wurde, hatten ihre Ärzte der schwangeren Meghan von der Reise abgeraten.