Die Tatort-Saison 2018/2019 im Rückblick

Tatort 2018/2019: Wiesbaden, Kiel, Stuttgart und Bremen zählen zu unseren Highlights. Was sind Eure Tops und Flops des Jahres? Collage: tatort-blog.de
1099 - das ist die (halboffizielle) Tatort-Zahl des Jahres. Mit Fall Nummer 1099 endete die Tatort-Saison 2018/2019, erst im August geht es mit 1100 weiter. Ein ereignisreiches Jahr mit Höhen und Tiefen, Abschieden und neuen Gesichtern liegt hinter uns. Wir blicken zurück und lassen Tops und Flops Revue passieren!
Quoten des Jahres:
In Sachen Quote war natürlich wieder einmal Münster unschlagbar, der einzige Fall der Saison "Spieglein, Spieglein" holte 13,58 Millionen Zuschauer. Daneben kamen nur noch Köln ("Weiter, immer weiter") und Wien ("Wahre Lügen") über die 10-Millionen-Grenze.
Auffällig: Während die erste Hälfte der Saison bis zum Jahreswechsel nur auf eine Durchschnittsquote von 7,6 Millionen kam, waren es 2019 dann 9,06 Millionen. Schwach angefangen, starkes Finish!
Top:
Neben den Publikums-Lieblingen aus Münster und Köln konnten dieses Jahr vor allem die Ermittler aus Stuttgart überzeugen. Mit "Der Mann, der lügt" gelang Lannert und Bootz einer der besten Tatort des Jahres, erzählt aus der Sicht des Verdächtigen. Auch der Pflege-Fall "Anne und der Tod" überzeugte fernab jeglicher Problem-Wälzerei. Daneben waren auch die beiden Fälle aus Weimar wieder genau nach dem Geschmack der Fans - allerdings sind Ulmen und Tschirner bei der älteren Ziuelgruppe immer noch umstritten.
Flop:
Verschämt weggesendet während der letzten Sommerpause wurden Til Schweigers Kino-Tatort und der One-Take-Tatort &qquot;Die Musik stirbt zuletzt" aus Luzern. Die Schweizer stellten dabei mit 4,79 Millionen einen selten erreichten Minus-Rekord auf. Das ist noch weniger als der Tschiller-Film - auch das muss man erstmal schaffen.
Abschied des Jahres:
Der größte Verlust für die Tatort-Landschaft ist sicherlich das Ende des Teams Lürsen/Stedefreund in Bremen. Eine Institution verabschiedet sich, da dürfen die letzten beiden Fälle (der Vampir-Streifen "Blut" und "Wo ist nur mein Schatz geblieben") auch mal etwas über die Stränge schlagen. Inga Lürsen, Nils Stedefreund und ihre oftmals tiefgehenden, aber niemals platten Geschichten werden fehlen.
Weniger fehlen wird das Team aus Saarbrücken, das - im Gegensatz zum krachenden Finish der Bremer - sanft eingeschläfert worden ist. Ein Neustart ist in Arbeit. In Dresden wurde Alwara Höfels durch Cornelia Gröschel ersetzt, die Stimmung wurde düsterer. Hier darf man auf die nächsten Fälle gespannt sein!
Neuling des Jahres:
Die Einzelgängerin Charlotte Lindholm bekommt mit Florence Kasumba alias Anais Schmitz eine mindestens ebenbürtige Sparrings-Partnerin an die Seite gestellt. Dass die beiden nicht etwa in Hannover, sondern per Straf-Versetzung in Schmitz' Heimat Göttingen aufeinandertreffen, geht Lindholm zusätzlich gegen den Strich. Nach dem etwas betont kratzigen Auftakt soll es noch mehrere Fälle in Göttingen weitergehen. Ein Duell mit Potential.
Geheimtipp des Jahres:
"Borowski und das Glück der Anderen" aus Kiel war zwar in Sachen Quote eher unauffällig, erntete jedoch neben den Fällen aus Stuttgart mit die besten Kritiken. Neben Borowski und der neuen Kommissarin Mila Sahin (Almila Bagriacik) glänzte vor allem Katrin Wichmann als latent durchgeknallte Stalkerin. Gerne mehr davon!
Terminierung des Jahres:
Super: Fälle, bei denen die Ermittler dick eingepackt durch den Schnee stapfen, wurden tatsächlich im Winter und nicht im Hochsommer gesendet! Was man allerdings überdenken könnte, ist die Programmierung rund um Weihnachten. Innerhalb von zehn Tagen gab es vier frische Tatorte, die dann allesamt unter dem Quoten-Durchschnitt blieben. 2019 wird es vermutlich einen speziellen Weihnachts-Tatort aus Münster geben - danach ist dann auch eine Pause okay.
Fleiß-Bienchen und Faulpelze des Jahres:
Die Teams aus Luzern, Wien, Dortmund, München und Köln waren gleich dreimal im Einsatz in der abgelaufenen Saison. Rar haben sich hingegen Boerne und Thiel vom Tatort Münster gemacht, die nur mit einem Fall präsent waren (Trost für die Fans: Im zweiten Halbjahr 2019 soll es gleich zwei neue Filme geben!). Auch Ludwigshafen, Dresden und Saarbrücken hatten nur einen Tatort zu bieten. Wiesbaden und Hannover sind ja traditionell nur selten zu sehen.