Horror-Tatort aus Dresden: Fehlt nur noch Lars Eidinger

Tatort Dresden: Showdown im im Hobbykeller. Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) bringen den Serienmörder zur Strecke. © MDR/Wiedemann&Berg/Daniela Incoronato
Der Mörder war ab etwa 21:00 Uhr bekannt, dennoch glänzte der Dresden-Tatort "Das Nest" mit einer flirrenden Spannung, wie man sie selten im Fernsehen sieht. Die Macher hatten alle Register gezogen und das Experimente gewagt, einen waschechten Horror-Thriller in das bekannte Krimi-Format hineinzupressen. Selten war ein Genre-Fall so gelungen und stimmig, Zuschauer und Kritiker überboten sich gegenseitig bei den Lobeshymnen. Auch die Quoten waren sehr gut: 9,67 Millionen Zuschauer und 27,7 % Marktanteil bedeuten einen Top-Wert für Dresden.
Nachdem Dresden in den letzten Monaten zwar weitgehend solide Fälle zeigte, das durchaus vielversprechende Team aber kaum einmal eine wirklich überzeugende Story vorgesetzt bekam, waren Hauptdarstellerin Alwara Höfels und Drehbuchautor Ralf Husmann ausgestiegen. Der Neuanfang mit Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) an der Seite von Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) kommt zwar nicht ohne Klischees aus, verliert sich aber nur selten auf Nebenschauplätzen. Das merkwürdige Verhältnis der neuen Kommissarin zu ihrem Über-Vater muss sicherlich nicht vertieft werden, doch man merkt, dass das Team durchaus funktionieren kann.
Die Zuschauer feierten die subtilen Horror-Elemente und die Spannung, als man den Mörder schon längst kannte. Es drängten sich Parallelen zu den erfolgreichsten Grusel-Tatorten der letzten Jahre auf: "Jetzt fehlt nur noch Lars Eidinger", wie ein Twitterer in Anlehnung an die Kieler Fälle mit dem "stillen Gast" schrieb.
Das sagt Twitter zum Tatort aus Dresden
Der Sachsen-Tatort hat mit einigen Vorurteilen zu kämpfen - einige mehr, andere weniger amüsant.
Selten wurde ein horror-artiger Tatort so gelobt...
...doch auch die Schwachstellen wurden nicht verschwiegen.