Tatort Saarbrücken: Devid Striesow hört auf
Er kam mit Wickelhose und Roller: Devid Striesow beendet das wenig erfolgreiche Kapitel "Tatort Saarland". ©SR/Manuela Meyer
Schauspieler Devid Striesow hört beim Tatort Saarbrücken auf, das teilte der Saarländische Rundfunk gestern mit. Striesow spielte seit 2013 Kommissar Jens Stellbrink in einem komplett neu aufgestellten Team. Trotz weitgehend solider Quoten waren die Kritiken für das Team verheerend. Zwei weitere Fälle mit Striesow sind bereits abgedreht und werden 2018 und 2019 gezeigt.
Devid Striesow wird mit den Worten zitiert: "Es war eine spannende Zeit mit dem Saarbrücker Tatort und der Figur Jens Stellbrink, die eine starke Entwicklung erfahren hat. Und die Zuschauer dürfen sich ja auch noch auf zwei spannende Fälle mit einem gereiften Hauptkommissar Stellbrink freuen, bevor ich diese Figur schweren Herzens gehen lasse."
Auch wenn der SR in seiner Pressemitteilung schönredend betont, es sei eine "großartige und erfolgreiche Zusammenarbeit" gewesen, aus der "viele spannende Krimis entstanden, die beim Publikum sehr gut ankamen", kommt die Trennung wenig überraschend. Striesow, einer der profiliertesten deutschen Schauspieler, musste für seine Auftritte im Tatort Saarbrücken jede Menge Prügel einstecken. Das komplette Konzept des SR ging nicht auf, neben dem kindischen Grundton sorgten vor allem die peinlichen Drehbücher und Dialoge für Entsetzen bei den Fans. Striesow und seine Kollegen hatten das beliebte Team Kappl/Deininger abgelöst, das nach Kritik an den Drehbüchern vom Sender abgesägt worden war.
Wie geht es im Anschluss weiter? "Konkrete Pläne für die Zukunft des SR-Tatortes gibt es noch nicht", sagt SR-Programmdirektor Lutz Semmelrogge. "Wir werden die Zeit bis 2020 nutzen, um in Ruhe an einem neuen inhaltlichen und personellen Konzept für einen künftigen Tatort aus dem Saarland zu arbeiten." Hoffentlich lernt man in Saarbrücken aus den Fehlern der Vergangenheit.