Letzte Chance für "Verbotene Liebe"?
Alles neu macht der März. Zumindest, was "Verbotene Liebe" angeht: Ein reduzierter Cast, eine aufwendigere Produktion und mutigere Storys sollen das Format retten. Es dürfte die letzte Chance für die Kult-Serie sein.
Eigentlich war "Verbotene Liebe" schon abgeschrieben, doch die ARD gibt dem Format noch eine Chance - vermutlich die letzte. Das Konzept wurde hierzu gründlich erneuert: Aus der Daily-Soap wird eine wöchentliche Serie, der neue Sendeplatz ist Freitag um 18:50 Uhr. Voraussichtlich am 6. März soll die neue "Verbotene Liebe" an den Start gehen, berichtet der Mediendienst "Kress". Auf den Zuschauer kommen einige Änderungen zu: "Man muss jetzt konzentrierter schauen", zitiert "Kress" die WDR-Programmdirektorin Elke Kimmlinger.
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Jede Folge der neuen Machart habe ihr eigenes Thema, berichtet Produzent Guido Reinhardt von UFA Serial Drama. Der Cast werde reduziert, statt den derzeit mindestens 20 Charakteren soll sich die Serie auf etwa acht bis zehn Protagonisten konzentrieren. Die Adeligen von Lahnsteins und ihre Konflikte würden dabei in den Mittelpunkt rücken, unter anderem soll es um die Beteiligung einiger Mitglieder an illegalen medizinischen Versuchen gehen. Einige alte Bekannte würden ein überraschendes Comeback machen, der totgeglaubte Vincent Berg (Bernd Reheuser) soll ebenso zurückkehren wie die verschollene Nicola von Lahnstein (Verena Zimmermann).
US-Serien als Vorbild?
Der Produktionsaufwand soll steigen, mit einem hohen Anteil an Außendrehs und besserer Bildqualität wollen sich die Macher von der Soap-Ästhetik lösen. Inhaltlich bleibt im Prinzip alles beim Alten: Liebe, Sex und Drama seien weiter die Kernthemen, nun "angeschärft, angeraut, etwas mutiger", so Reinhardt. Klingt ein wenig, als würde sich "Verbotene Liebe" stärker an US-Serien orientieren, ohne allerdings den "20-jährigen Serienrucksack" abzulegen, wie der Produzent es ausdrückt. Ob das zusammengeht, wird sich im Frühling zeigen. Vom Zuspruch auf das neue Gewand der Serie hänge nun ihre Zukunft ab: "Wenn die Zuschauer uns akzeptieren, geht es weiter", erklärt Kimmlinger.
Eine Chance wird allerdings von vornherein vergeben: Den endgültigen Schritt zur Web-Serie wage man nicht, nicht einmal das Begleitangebot im Internet soll ausgebaut werden. "Das ist bei uns nicht ganz so einfach, es gibt da viele Berührungsängste", gibt Kimmlinger zu. Das ist schade, denn während die Einschaltquoten zuletzt zu wünschen übrig ließen, erfreute sich die Soap stets guter Zugriffszahlen in der ARD-Mediathek.