"München Mord: Eine echte Täuschung": Neuer Fall der Keller-Kommissare
Mit "München Mord: Eine echte Täuschung" präsentiert das ZDF am Samstagabend (20.12.) um 20:15 Uhr wieder weit mehr als nur einen klassischen Polizeikrimi. Die Reihe blickt wie gewohnt nicht nur in Fallakten, sondern tief in die Seelen ihrer Figuren. Vielschichtige Erzählkunst, feinsinnige Charakterzeichnungen und eine Prise skurriler Humor prägen die Arbeit der drei ungleichen Münchner Keller-Ermittler Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen, 48), Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier, 56) und Ludwig Schaller (Alexander Held, 67).
Ein Mord voller Rätsel
Alles beginnt mit einem grausamen Verbrechen: Die junge Taxifahrerin Emily Hübner (Amy Benkenstein) wird tot aufgefunden. Ihr verwirrter Vater Josef Hübner (Oliver Stokowski) erkennt sie nur anhand eines Tattoos. Schnell gerät ihr letzter Fahrgast, der vorbestrafte Anton Krall (Florian von Manteuffel), ins Visier der Ermittler - doch bald zeigt sich: So eindeutig, wie es scheint, ist dieser Mordfall nicht.
Das Ermittler-Trio findet sich in einem Fall wieder, der nicht nur kriminalistisches Gespür verlangt, sondern auch philosophische Fragen aufwirft - nach Identität, Wahrheit und Selbsttäuschung. Es geht um das, was Menschen voreinander und vor sich selbst verbergen.
Spuren im Dunkeln - und im Darknet
Während Polizeichef Zangel (Christoph Süß) den Fall vorschnell als gelöst betrachtet, stoßen Flierl, Neuhauser und Schaller auf irritierende Hinweise: Eine scheinbar unbewohnte Wohnung, ein Laptop, der zu einem Darknet-Forum für Suizidwillige führt, und eine mysteriöse Verabredung mit einem gewissen Noah Pajtel (Johannes Berzl) geben Rätsel im winterlich-kühlen München auf.
Gerichtsmediziner Dr. Laicher (Michele Cuciuffo) kämpft mit seinen eigenen Unsicherheiten, während Flierl zwischen professioneller Distanz und emotionalen Nähe schwankt - zu ihm wie zu einem Zeugen, Daniel Safaric (Nicola Mastroberardino). Regisseur Anno Saul, bekannt für präzise Milieustudien und feinen Humor, verdichtet das von Peter Kocyla geschriebene Drehbuch zu einem eindrucksvollen Psychogramm über Menschen, die anders sein wollen, als sie sind - und über die Masken, die sie dafür tragen.
Eine echte Täuschung in jeder Hinsicht
Der Episodentitel ist Programm: Die Täuschung zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung - von falschen Spuren über Selbstbetrug bis zu der philosophischen Frage nach dem "wahren Ich". Flierl bringt es mit einem ihrer typischen Bonmots auf den Punkt: "Vielleicht zeigen wir unser wahres Selbst nur, wenn wir mit uns allein sind - oder wenn wir uns unbeobachtet fühlen?" Philosophieren lässt sich sicher auch über diese Schaller-These: "Ist die Forderung an uns selbst, uns anzunehmen, obwohl wir weder unser Aussehen noch unseren Charakter noch unsere Talente selbstbestimmen konnten, nicht die schwerste und höchste Aufgabe in unserem Leben? Und kann man es jemandem verübeln, dem es nicht gelungen ist?"
Zwischen Verhörraum, Tatort und Schallers nostalgischem Schreibtisch mit Wackeldackel und alten 1860-München-Fotos wird "München Mord" erneut zur Bühne für existentielle Fragen - gewürzt mit Münchner Grant, Witz und Melancholie.
Der Film steht bereits in der ZDF-Mediathek bereit. Ab dem 31. Dezember um 10 Uhr ist dort auch schon der nächste und insgesamt 22. Fall seit dem Auftakt der Reihe im März 2014 verfügbar. Im ZDF-Abendprogramm wird der Krimi "München Mord: Im Zweifel für den Zweifel" um einen erschlagenen Sternekoch einen Monat später, am 31. Januar 2026, ausgestrahlt.
Hilfe bei Depressionen, Suizidgedanken und der Bewältigung von Krisen bietet in Deutschland Tag und Nacht die Telefonseelsorge unter den kostenlosen Rufnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 oder unter der 116 123. Anrufende bleiben anonym.