Oscarverleihung: Einschaltquoten steigen wieder
18,7 Millionen Menschen verfolgten am Sonntag in den USA die Oscarverleihung. Dies berichten US-Medien unter Bezugnahme auf vorläufigen Daten des Marktforschungsunternehmen Nielsen. Endgültige Zahlen stehen noch aus. Keine überragenden, aber durchaus starke Zahlen - auch angesichts der Konkurrenz. Zeitgleich lief beim Bezahlsender HBO das Finale der gefeierten Serie "The Last of Us".
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einschaltquoten damit um zwölf Prozent gestiegen. 2022 schalteten nur 16,62 Million Zuschauer beim US-Sender ABC ein. Die bisher schlechtesten Quoten fuhr die Gala 2021 ein. Die Aufgrund von Corona-Beschränkungen reduzierte Show wollten vor damals nur 10,4 Millionen sehen.
Beste Quoten seit 2020 - aber trotzdem drittschlechteste Zahlen aller Zeiten
Die Oscarverleihung 2023 ist somit die quotenstärkste Gala seit drei Jahren, also seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Doch die Zahlen trügen. Die 18,7 Millionen ergeben dennoch die drittschlechtesten Quoten der Oscar-Geschichte. Den Negativrekord vor der Pandemie hielt die Verleihung 2020, die damals von immerhin noch 23 Millionen Menschen gesehen wurde.
Populäre Filme als Grund gestiegener Quoten?
Seit Jahren befindet sich das Interesse an der Oscarverleihung im Sinkflug. Zu Hochzeiten verfolgten noch 40 Millionen Menschen den Filmpreis. Über die Gründe können die Verantwortlichen nur spekulieren. Liegt es an der gestiegenen Konkurrenz durch Streamingdienste? Werden zu wenige publikumsträchtige Filme nominiert?
Letztem versuchen die Macher seit Jahren vorzubeugen, indem sie Königskategorie "Bester Film" auf bis zu 10 Nominierungen erweiterten. So rutschen mehr Blockbuster rein, so jedenfalls die Hoffnung. In diesem Jahr ging dieses Kalkül auf. Mit "Top Gun: Maverick" und "Avatar: The Way of Water" waren zwei Über-Kassenschlager im Rennen. Auch der große Gewinner "Everything Everwhere All at Once" war ein Hit und Instant-Kultfilm.
Das gestiegene Interesse für die diesjährigen Oscars könnte auch mit Will Smith (54) zusammenhängen, wie böse Zungen behaupten. Sein Ausraster vor laufenden Kameras im Vorjahr hatte gezeigt, wie unvorhersehbar und spektakulär Livesendungen sein können.