Simon Schwarz: Das wären seine letzten Wünsche
Schauspieler Simon Schwarz muss sich in der Tragikomödie "Mama geht nicht mehr" mit einer tödlichen Diagnose auseinandersetzen. Was er selbst in dieser Situation machen würde, erklärt er im Interview.
Wie geht man mit einer tödlichen Krebsdiagnose um? Was möchte ich noch erleben? - In der Tragikomödie "Mama geht nicht mehr" (10.11., 20.15 Uhr, ZDF) wird Karin (Mariele Millowitsch, 60) vollkommen von dieser dramatischen Situation überrascht. Sie zieht zu ihrer Tochter Steffi (Mina Tander, 37), zu der sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Steffis Ehemann wird gespielt von dem Österreicher Simon Schwarz (45, "Der Knochemann"). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt der gebürtige Wiener und Wahl-Berliner, was auf seiner "Bucket List" (Was ich noch erleben möchte) stünde, wenn ihm kein Jahr mehr bliebe?
"Das frage ich mich immer mal wieder und versuche auch tatsächlich, mich daran zu halten und solche Dinge zu machen. Am Ende meines Lebens möchte ich nicht zu viel bereuen und nicht zu viel versäumt haben", sagt Schwarz. Er habe sicherlich schon genug Fehler gemacht, aber auch immer versucht, diese wieder auszubügeln. "Wenn ich aktuell abschließen müsste, könnte ich das ganz gut."
"Gut" ist bei diesem Thema natürlich relativ, das gibt auch Simon Schwarz zu. "Ich wäre natürlich traurig, wenn ich nicht sehen könnte, was aus den Kindern wird. Das wäre schrecklich, gar keine Frage." Insofern ist klar, was auf seiner To-Do-Liste ganz oben stünde: "Ich würde mit den Kindern und meiner Lebensgefährtin so viel Zeit wie möglich verbringen. Reisen, Sport oder solche Wünsche würde ich dagegen hinten anstellen. Was ich bis jetzt noch nicht gesehen habe, vermisse ich auch nicht."
Eheprobleme, Affären und Klischees
In der Tragikomödie geht es aber nicht nur um die Krebsdiagnose der Schwiegermutter, Simon Schwarz und Mina Tinder geben auch ein langjähriges Paar, das sich ziemlich annervt. Toll gespielt - und leider relativ realistisch, findet auch Simon Schwarz: "Ja, es ist sehr realistisch, in was für einem Stadium ihrer Ehe sich die beiden gerade befinden. Das gut situierte Ehepaar hat sich in seinen Alltagstrott hinein- und damit auseinandergelebt. Jeder macht sein eigenes Ding, bis etwas in ihr Leben kommt, das alles umkrempelt."
Wie man es als Paar vermeiden kann, in diese Alltagsfalle zu tappen, erklärt der Künstler, der selbst auch schon verheiratet war, so: "Man sollte sich regelmäßig Zeit als Paar nehmen, sich auf die Gemeinsamkeiten besinnen und darauf, was man früher gern zusammen unternommen hat."
Das gehe aber natürlich nur, wenn es einem finanziell gut gehe, doch das sei nicht immer der Fall, weiß auch er. "Wenn man Kinder hat und beide Elternteile voll berufstätig sein müssen, um die Familie durchs Leben zu bringen, ist das schon etwas schwieriger. Andererseits haben solche Menschen vielleicht auch einfach handfestere Probleme." Das Paar im Film hätte sich aber sicherlich mehr Zeit füreinander nehmen sollen, findet er.
Als Ausweg aus der misslichen Situation denkt die Ehefrau im Film an Trennung, der Ehemann flüchtete sich in eine Affäre. Ist das ein Klischee oder wählen Männer tatsächlich lieber diese Variante? Simon Schwarz glaubt schon, "dass Männer lieber die Variante Affäre wählen". Wobei er nicht wisse, ob das Frauen nicht auch machen würden. Schließlich hätten die meisten Männer ja eine Affäre mit einer Frau und nicht mit einem anderen Mann.
"Grundsätzlich kenne ich aber schon mehr Männer, die eine Affäre angefangen haben als Frauen. Aber Frauen würden es mir vielleicht auch weniger anvertrauen. Alles in allem ist es schon ein Klischee. Doch in den Klischees steckt ja immer auch ein Funken Wahrheit", so Schwarz.