Gumpert Nathalie soll im Sommer 2020 starten
RG Nathalie: Neuer Gumpert-Elektrosportler
Supersport-Coupé bekommt Methanol-Brennstoffzelle von Aiways
Der Supersportler Gumpert Nathalie soll das erste Auto werden, das von einem Methanol-Brennstoffzellen-System angetrieben wird. Ähnlich wie die sonst meist verwendete Wasserstoff.Brennstoffzelle erzeugt auch die Methanol-Brennstoffzelle elektrische Energie durch die indirekte Oxidation eines Stoffes, nur ist dieser Stoff dann Methanol statt Wasserstoff.
Das supersportliche Coupé wird von Gumpert Aiways entwickelt, der in Ingolstadt ansässigen Entwicklungsabteilung von Aiways. Der Wagen wurde nun auf der China International Import Expo (CIIE) in Schanghai gezeigt. Er beschleunigt in beeindruckenden 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft bis zu 300 km/h. Und der Wagen ist kein bloßes Hirngespinst; er soll schon im Sommer 2020 soll der Wagen in Deutschland auf den Markt kommen, so Aiways.
Allerdings sind einige Angaben zu dem bereits 2018 vorgestellten Auto noch recht nebulös. Für den Antrieb sorgen vier Elektromotoren (einer pro Rad). Zusammen sollen sie "ca. 300-600 kW" leisten. Laut Pressemitteilung von Aiways ermöglicht ein voller Tank 1.000 Kilometer bei 120 km/h, nach der Website von Roland Gumpert sind es jedoch nur 850 Kilometer bei 80 km/h -- das passt nicht zusammen. Wenn der (oder die) Gumpert Nathalie im Sommer 2020 wirklich in Deutschland auf den Markt kommt, wird es hierzulande das erste Serienfahrzeug mit Methanol-Brennstoffzelle sein. Nach Gerüchten soll auch der U5 mit der Technik ausgestattet werden.
Die Methanol-Brennstoffzelle wird gemeinsam mit Blue World Technologies entwickelt. Schon Anfang 2019 hatte Aiways Anteile an dem dänischen Methanol-Brennstoffzellen-Spezialisten erworben. Nun wurde ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die gemeinsame Entwicklung vertraglich absichert.
In der Methanol-Brennstoffzellen reagiert im Prinzip Methanol mit Sauerstoff (aus der Luft) zu CO2 und Wasser. Wie bei der Wasserstoff-Brennstoffzelle geschieht das aber nicht direkt als chemische Reaktion, sondern auf elektrochemischem Wege. Dabei ensteht elektrische Energie, die als Strom für Elektromotoren genutzt wird. Meist wird noch eine Batterie zum Puffern benötigt.
Während bei normalen Brennstoffzellenautos gasförmiger Wasserstoff getankt wird, ist es bei Autos mit Methanol-Brennstoffzelle in der Regel ein flüssiges Methanol-Wasser-Gemisch. So kann die bereits bestehende Betankungsinfrastruktur genutzt werden. Grünes Methanol aus erneuerbaren Quellen ist zudem CO2 neutral, so Aiways. Beim Fahren ensteht aus Methanol klimaschädliches CO2, man fährt also nicht lokal emissionsfrei wie bei der Wasserstoff.Brennstoffzelle und beim Elektroauto. Denn wird Methanol allerdings aus CO2 erzeugt, dann fungiert es nur als Energieträger: Bei der Herstellung wird es gebunden, beim Fahren wird es wieder frei. Wie genau das grüne Methanol erzeugt werden soll, teilt Aiways nicht mit. Derzeit wird die wichtige Industriechemikalie aus Synthesegas hergestellt, also einer Mischung von Kohlenmonoxid und Wasserstoff.
Die Bemühungen von Aiways um die Methanol-Brennstoffzelle sind auch Folge von Vorgaben der chinesischen Regierung. Im März 2019 hatte das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) Richtlinien für Methanol-Fahrzeuge erlassen, wonach der Einsatz von Methanol als Kraftstoff in Autos wegen der günstige CO2-Bilanz voranzutreiben sei.