Mazda fördert Forschung an Biokraftstoff aus Mikroalgen
Mazda glaubt, dass Fahrzeuge mit elektrifizierten Verbrennungsmotoren (als Mildhybride, Hybride und Plug-in-Hybride) auch 2030 noch 95 Prozent der weltweiten Fahrzeugproduktion ausmachen werden. Das würde bedeuten, dass flüssige Kraftstoffe noch lange (bis 2040 und darüber hinaus) wichtig bleiben. Daher hält Mazda einen CO2-neutralen Flüssigkraftstoff für äußerst wichtig.
So fördert Mazda bereits seit 2016 die Entwicklung eines flüssigen Biokraftstoffs aus Mikroalgen durch die Hiroshima University und das Tokyo Institute of Technology. Der Algen-Kraftstoff setzt bei der Verbrennung nur so viel CO2 frei, wie die Algen zuvor beim Wachstum aufgenommen haben.
Angaben zur chemischen Zusammensetzung des Algen-Kraftstoffs macht Mazda nicht. Doch soll der grüne Sprit biologisch abbaubar sein. Außerdem besitzt er einen niedrigen Flammpunkt, das heißt: Er bildet mit Luft schon bei niedrigen Temperaturen zündfähige Gemische.
Laut Mazda handelt es sich um "genetisch optimierte" Algen, das heißt sie werden mit Hilfe von Gentechnologie erzeugt. Süßwasser benötigen sie nicht; sie wachsen in salzigem Meerwasser. Der Ertrag soll um ein Vielfaches größer sein als bei anderen Biokraftstoffen.
Offenbar besteht aber noch Bedarf an eine verbesserten Produktivität und geringeren Kosten. Zu diesem Zweck engagiert sich Mazda für das Projekt. Genau genommen handelt es sich offenbar um zwei Projekte: Die Hiroshima University befasst sich mit der "Genomaufbereitung" der Mikroalgen, also wohl mit der gentechnischen Optimierung. Ein weiteres Projekt des Tokyo Institute of Technology widmet sich nicht näher genannten Themen der Pflanzenphysiologie.
Bei Biokraftstoffen wird oft zwischen drei verschiedenen Generationen unterschieden. Biokraftstoffe der ersten Generation entstehen ausschließlich aus der Frucht der Pflanze, wobei zum Beispiel Pflanzenöl oder von der Pflanze gebildete Zuckerarten genutzt werden. Kraftstoffe der zweiten Generation nutzen die gesamte Pflanze (zum Beispiel Biogas aus Maispflanzen). Die dritte Generation sind Algenkraftstoffe.
Algen können Biogas oder auch Wasserstoff produzieren; flüssige Algen-Kraftstoffe sind meist Biodiesel oder Bioethanol. Da Mazda von biologisch abbaubarem Flüssig-Sprit mit niedrigem Flammpunkt spricht, dürfte es sich um Bioethanol (also ganz normalen Alkohol) handeln.