Joint Venture Spotlight Automotive
Mini – Der Name war mal Programm und wird es vielleicht wieder. Die BMW-Tochter plant offenbar einen elektrischen Kleinwagen auf neuer Plattform zu bauen.
Manche erinnern sich vielleicht noch: Mini, das war mal eine Marke mit Autos, die diesem Namen gerecht wurden. Vor der Zeit von Countryman und viertüriger Hatchbacks in marktüblicher Kleinwagengröße. Möglicherweise dürfen Traditionalisten bald jubeln, denn Mini könnte mit der nächsten Generation wieder ein kleines Auto auf den Markt bringen. So äußerte sich zumindest Markenchef Bernd Köber gegenüber „Topgear“. Es sei möglich, ein Auto zu bauen, dessen Außenabmessungen den heutigen Zweitürer bei gleichem Platzangebot im Innenraum unterbieten. Und das natürlich ganz zeitgemäß mit Elektroantrieb.
Dabei soll es sich dann aber nicht nur um eine neue Modellvariante, ähnlich wie beim Cooper SE handeln. Für das kommende kleine Elektroauto will der Hersteller eine eigens aufgelegte Plattform nutzen. Damit seien dann auch die angestrebten Verkürzungen der Karosserie zu erreichen. Ein Produktionsstart soll für 2022 geplant sein – in einem zu diesem Zeitpunkt fertiggestellten Joint-Venture-Werk mit dem chinesischen Partner Great Wall Motors. Die Reichweite des neuen Modells soll bei maximal 240 Kilometern liegen. Mehr bräuchten die Mini-Kunden nicht, wie Köber in dem Gespräch mit Topgear weiter ausführte.
Wird es der Mini Rocketman?
Wenn wir ins Jahr 2011 zurückblicken, stoßen wir dort auf eine Elektro-Studie des Mini Rocketman, die auf dem Genfer Autosalon zu sehen war. In die Serienproduktion hat es der kleine E-Flitzer nicht geschafft, doch mit den jüngsten Äußerungen könnte es sich um eine Renaissance eben dieses Projektes handeln. Die Idee, ein Elektroauto vom chinesischen Partner für den globalen Markt bauen zu lassen, ist nicht neu. Schließlich wird auch der E-Smart künftig vom Daimler-Kooperationspartner Geely in China gebaut.
Great Wall Motors hätte sogar schon eine Plattform in petto. Sie nennt sich ME und trägt aktuell den Ora R1. Das Elektroauto kriegt eine Batterie mit bis zu 33 kWh unter, leistet 48 PS und ist bis zu 100 km/h schnell. Das Auto ist gute 40 Zentimeter kürzer als ein Mini Cooper, etwas schmaler und niedriger. In China ist der Ora R1 ab rund 7.600 Euro zu haben. Einen Mini in diesem Preissegment in Europa vorzufinden, klingt indes wenig realistisch. Auch ein Blick auf das Rocketman Concept von 2011 zeigt: Ganz so spacig wird es wohl nicht werden.
Joint Venture Spotlight Automotive
In der ostchinesischen Stadt Zhangjiagang, 130 Kilometer vom Zentrum der Metropole Shanghai entfernt, wurde jetzt von BMW und Great Wall der Spatenstich für das neue Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Spotlight Automotive gefeiert. Das Werk soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2022 rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigen, die nach einer Anlaufphase bis zu 160.000 Elektroautos im Jahr bauen werden. Darunter sind E-Autos der Marke Mini ebenso wie Modelle für verschiedene Marken von Great Wall.
BMW-Finanzvorstand Dr. Nicolas Peter erklärt: „Diese deutsch-chinesische Beziehung unterstreicht unser Engagement für China und die Zukunft der Premium-Kompaktfahrzeuge. Dieses Joint Venture wird es uns ermöglichen, eine größere Anzahl von Elektrofahrzeugen der Marke Mini zu attraktiven Konditionen für den Weltmarkt zu produzieren.“ Das Unternehmen betont aber, dass „das Mini Werk Oxford das Herzstück und die Heimat der Mini-Fertigung“ bleiben soll.