Fahrendes Nordlicht mit futuristischem Innenraum
Der chinesische Automobilzulieferer Yanfeng enthüllt sein Innenraumkonzept. Viel Platz und smarte Oberflächen stehen im Fokus der Studie.
Yanfeng ist einer der weltweit aktiven Automobilzulieferer, die vor allem im Hintergrund innovativ sind. Mit Blick auf die aktuellen Megatrends und auf Basis des hauseigenen gesamten Produktportfolios präsentiert das Unternehmen erstmals in Europa sein neues Konzeptfahrzeug "Experience in Motion 2021", kurz XiM21. Das Wichtigste vorab: "Alle Technologien, die wir hier im Fahrzeug zeigen, sind serienreif", verrät Yanfeng Entwicklungschef Han Hendriks. Als Beweis seiner Aussage präsentiert Yanfeng, anders als bei den Präsentationen der Vorgängermodelle XiM19 und XiM20, das aktuelle Innenraumkonzept nicht in einer interaktiven Box, sondern in einem echten Fahrzeug im SUV-Format.
Noch vor dem Betreten des Fahrzeugs startet der erste Hingucker: die Willkommens-Beleuchtung. Leuchten bei aktuellen Fahrzeugen kleine Lämpchen am Außenspiegel den Einstiegsbereich aus und projizieren womöglich noch das Herstellerlogo auf die Straße, beginnt beim XiM21 gleich die komplette Außenhaut wie bei einem Tier mit der Biolumineszenz-Außenhaut im Dunkeln zu funkeln. Diese Art der Lichtanimation trägt den passenden Namen "Shine through body panels." Eine Lichtanimation, die im Innenraum ihre Fortsetzung findet.
Per App den Duft für die Fahrt festlegen
Vor der Fahrt steht in naher Zukunft die Innenraum.onfiguration per Smartphone-App an. Fragen wie "Sind heute Kinder an Bord?", "Werden mehr als drei Mitfahrer erwartet?", "Welche Temperatur ist gewünscht?" oder "Wonach darf es duften?" lassen sich schon vorab mit dem Finger beantworten. Yanfeng bietet verschiedene Düfte per Knopfdruck an.
Vor allem aber die Frage nach dem Nachwuchs oder generell nach der Anzahl der Passagiere sorgt vor dem Öffnen der Türen für reichlich Bewegung im Innenraum. Denn für den Fall, dass kleine Kinder mitfahren, verwandeln sich einer oder mehrere Sitze in kindgerechte Sessel mit Fußstütze. Kann die letzte Reihe komplett wegfallen, lassen sich die Einzelsitze im Fond zu Wellness-Liegen inklusive Massagefunktion umfunktionieren. Yanfeng spricht an dieser Stelle von einem Zero-Gravity-Sitz.
Drei kleine Bildschirme sind günstiger als ein großer
Die gleitende Mittelkonsole kann schnell zwischen der vorderen und hinteren Reihe der Kabine hin- und herbewegt werden, wenn sie per Sprachbefehl oder Knopfdruck angefordert wird. Sie beinhaltet Becherhalter mit Heiz- und Kühlfunktion, eine kabellose Ladestation und einen elektrisch entfaltbaren Klapptisch. Für das Infotainment im Fond fahren knapp zwölf Zoll große Bildschirme aus den Rückenlehnen der Vordersitze heraus.
Für den Fahrer dient das konkave 12,3 Zoll große Display als zentrale Steuereinheit für die gesamte Kabinenumgebung. Der Beifahrer kann währenddessen über einen von der Mittelkonsole zu sich verschiebbaren 10,1 Zoll großen Touchscreen die Einstellungen des Infotainmentsystems vornehmen. Zusätzlich ist es dem Beifahrer so möglich, die Kinder auf dem Rücksitz im Auge zu behalten und die Inhalte zu kontrollieren, die sie sich ansehen.
Warum Yanfeng sich für drei Displays anstatt für einen gewaltigen Bildschirm entschieden hat, an der besseren Nutzbarkeit für Fahrer und Beifahrer. Zugleich macht Han Hendriks aber auch klar, dass "drei kleine Displays günstiger sind als ein großer Bildschirm."
Keine Knöpfe oder Schalter
Die großen Touchscreens sind allerdings nicht die einzigen berührungsempfindlichen Oberflächen im XiM21. Wer sich fragt, wo sich in diesem Fahrzeug die klassischen Bedienelemente in Form von Schaltern und Hebeln für Sitze oder Fenster befinden, wird zum Beispiel in der leuchtenden Armauflage fündig. Per Aktivierung wird gleich eine ganze Armada an illuminierten Bedienoberflächen sichtbar.
Beim XiM21 steht jedoch nicht nur das reine Infotainment oder die schalterlose Bedienung von Sitzen und Co. im Vordergrund. Auch Sicherheitsfunktionen wie die Erkennung fehlender Hände am Lenkrad oder der Müdigkeit des Fahrers sind vollständig ins smarte Cockpit integriert. Auf diese Weise können frühzeitig Warnungen für jedes System über die Beleuchtung, die Vibrationen des Lenkrads sowie über den Sitz und die automatische Straffung des Sicherheitsgurtes kommuniziert werden. Die dynamische und indirekte dekorative Beleuchtung wird von einem Audioangebot mit einem 3D-Soundsystem ergänzt, das Passagieren auch erlaubt, ihre eigenen Medien hören zu können, ohne andere zu stören.