Bulli mit verstecktem Kochmodul

Der T6.1 California Beach hat als Variante „Camper“ ein neues Küchenmodul. Außerdem bot der Testwagen die seltene Gelegenheit, die serienmäßige Sechsgang-Handschaltung auszuprobieren.
Der VW T6.1 California Beach hat als Variante "Camper" ein neues Küchenmodul. Außerdem bot der Testwagen die seltene Gelegenheit, die serienmäßige Sechsgang-Handschaltung auszuprobieren.
Zunächst muss ich etwas ausholen: Ich kann die Kritiker des VW California verstehen – obwohl die Kritik seit Jahren in ihrer Substanz nicht an Kreativität gewonnen hat: Erstens sei das ja gar kein richtiges Wohnmobil und zweitens viel zu teuer. Man bekäme für einen Cali ja zwei Alkovenmobile mit viel Platz und Dusche und so.
Die große Preisfrage
Jetzt hat VW unseren Testwagen extra moderat ausgestattet, damit der Preis nicht allzu sehr in die Höhe schnellt. Die Lackierung in Ascotgrau kostet keinen Aufpreis. Schaltgetriebe statt DSG, und im Cockpit drehen analoge Zeiger ihre Runden. Am Ende bleibt der Testwagenpreis sehr hoch, grenzwertig hoch: 69.478 Euro und 28 Cent.
Okay, die zwei Alkoven bekommt man dafür nicht, aber einen gut ausgestatteten Teilintegrierten. Nur: Mit dem kann man nicht zum Einkaufen, in die Kita, zur Arbeit fahren. Der Preis des Cali relativiert sich dann, wenn er als Erstwagen für den Alltag und Zweitfahrzeug für den Urlaub dient.
Wer das Leben in einem Bus kennt, weiß, auf was man sich einlässt. Die wenigsten hauen aus Versehen 70.000 Euro auf den Tisch, um zwei Wochen später konsterniert festzustellen, dass der Bus ja gar kein Bad und nur eine Miniküche hat und trotzdem verdammt viel Geld gekostet hat.
Beach: Der VW California ohne Möbel
Die Beach genannte Cali-Variante ist die ohne Möbelzeile. Sie hat ein Aufstelldach mit Bett und eine Schlafsitzbank mit drei Gurtplätzen. Und bei der neuen Ausführung als Beach Camper auch eine Kochstelle. Allerdings ohne Spülbecken.
Das Kochmodul steckt in der linken Seitenverkleidung – ja wirklich. Es ist so versteckt, dass man es nur findet, wenn man weiß, wo man suchen muss. Die Platte wird rausgezogen und flutscht locker in ihre Position. Links hinterm Fahrersitz versteckt sich die 2,8-Kilo-Gasflasche. Sie versorgt den kleinen Kocher. Und der feuert im Test ganz zügig Wasser für einen Tee an.
Zusätzlich steckt in der Schiebetür aufbewahrt ein Campingtisch, der draußen stehen oder an der Kante des Kochmoduls eingeclipst werden kann. Mit Küchenmodul samt Arbeitsfläche und Tisch gibt es viel Platz zum Kochen und Essen. Als Spülbecken gibt es Wannen aus Silikon oder LKW-Plane.
Das Bett oben ist bereits zum Grundpreis von 56.730 Euro mit Tellerfedern unterlegt, was den Liegekomfort erhöht. Optional gibt es einen roten Zeltbalg, der sich vorn komplett öffnen lässt.
Die manuelle 6-Gang-Schaltung im VW T6.1
Ob man das DSG oder das Schaltgetriebe im VW T6.1 wählt, ist auch eine Frage des Preises. 2500 Euro kostet das Doppelkupplungsgetriebe.
Auf Urlaubsreisen nicht schalten zu müssen ist vor allem im unübersichtlichen Verkehr fremder Städte entlastend, aber auch auf langen Etappen. Doch die Kupplung des 6-Gang-Schalters ist gegenüber der Beinmuskulatur gnädig, Schleifpunkt und Dosierbarkeit sind präzise.
Die Position des Schalthebels ist seit dem T6 ergonomisch ideal. So lassen sich auch ausgedehnte Strecken kuppeln und schalten, ohne zu sehr zu ermüden. Dazu harmoniert der vibrationsarme Antrieb mit den im Testwagen vorhandenen 150 PS.
Ihnen sagt VW California nicht zu? Hier zeigen wir 5 Alternativen zum Beach: