Dem Triebwerk die Reserven entlockt

Mehr Druck, mehr Power, mehr Karbon – Tuner Novitec kitzelt die verborgenen Reserven des aufgeladenen Achtzylinders aus dem italienischen Sportwagen heraus.
Was ist das nur mit diesem menschlichen Streben nach „mehr“? Man könnte ja meinen, wer sich einen 190.000 Euro teuren Ferrari in die Garage stellt, sei am oberen Ende der finanziellen Nahrungskette angelangt. Nein, noch nicht ganz. Tuner Novitec hat Hand den den Portofino gelegt, und alles freigeschaufelt, was noch unter der Haube versteckt war. Gefunden haben sie 84 PS und 91 Newtonmeter Drehmoment, die Ferrari selbst offenbar in den Untiefen des V8-Biturbo vergessen hatte.
Naja, ein bisschen Hilfe bei der Suche hat sich Novitec schon herangezogen. Das selbst entwickelte N-Tronic-Modul zum Beispiel, mit dem Einspritz- und Zündzeitpunkte ebenso in Richtung „Performance“ verschoben werden, wie der Ladedruck. Dazu kommt eine neue Abgasanlage aus Inconel, die nicht nur für Mehrleistung sorgt, sondern auch elf Kilo an Gewicht einspart. Weiter vorne im Kreislauf logiert zudem ein 100-Zellen-Sportkatalysator. Derartig bestückt sprintet der Novitec Portofino laut Tuner in 3,2 Sekunden auf Tempo 100, was immerhin 0,3 Sekunden auf die Serienversion des Frontmotor-Sportwagens ausmacht.
Karbon aus dem Windkanal
Wer so marschiert, will sich selbstredend nicht verstrecken. Als Mensch legt man sich in dem Fall limitierte Sneaker zu, tätowiert sich das Gesicht oder trägt eine Nuance zu viel Goldschmuck im sichtbaren Bereich. Als Auto schmückt man sich eher mit Karbon-Anbauteilen – so auch in diesem Fall. Frontspoiler, Luftein- und -auslässe, Heckschürzenaufsatz und Spoilerlippe sind aus dem beliebten Werkstoff gefertigt. Die Teile fungieren allerdings laut Novitec nicht nur als Zierat, sondern wurden zur gesteigerten aerodynamischen Effizienz im Windkanal optimiert.
Nochmal kurz zurück zu den limitierten Sneakern: Vossen liefert das Schuhwerk für den getunten Ferrari. Zwei unterschiedliche Designs und jede Menge Farben sind im Angebot. Für die Vorderachse werden 21-Zoll-, für die Hinterachse 22-Zoll-Räder in den Dimensionen 9Jx21 und 12Jx22 untergeschnallt. Die Pneus stellt Pirelli zur Verfügung. Den letzten Beweis, das weniger auch mehr sein kann, liefern die Sportfedern. Die sorgen nämlich für weniger Bodenfreiheit oder mehr Tieferlegung, je nach Sichtweise. 35 Millimeter geht es nach unten. Wer nun befürchtet, die Spoilerlippe könne an einer Zigarettenkippe auf dem Parkplatz schleifen, sei beruhigt. Dank Noselift-System reckt sich die Schnauze auf Wunsch um 40 Millimeter in die Luft.