Sitzprobe BMW Active Tourer auf dem Autosalon Paris
Van, Frontantrieb, Dreizylinder-Motor – so lautet der Dreisatz
für die Zukunft von BMW. Zumindest sieht der Hersteller das so und
präsentiert mit dem Concept Active Tourer eine Art bayerische
Interpretation der Mercedes B-Klasse.
Alles auf Anfang, Reset. Für mich ist es bereits die zweite Begegnung mit dem BMW Concept Active Tourer (durfte schon mal für eine Heftproduktion Kontakt aufnehmen). In den vergangenen drei Wochen hatte ich also genügend Gelegenheit mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass BMW ehemals verteufelte Technologien wie Frontantrieb und verachtete Karosserieformen wie Vans auf einmal eigentlich ganz prima findet. Und mit Sicherheit fährt der Wagen, der sich als Studie mit einem 190 PS starken Plug-In-Hybrid-Antriebsstrang schmückt, toll um’s Eck. Schließlich haben sie ja schon dem Mini ein ordentliches Fahrverhalten anerzogen. Und die neuen Dreizylinder-Benziner mit Turboaufladung machen sicher auch Laune, denn wenn Ford solche Triebwerke zustande bringt, dann BMW ja wohl erst recht.
Raumangebot stimmt im BMW Active Tourer
Doch auch bei der zweiten Begegnung wirkt der BMW Active Tourer einigermaßen beliebig, das Fahrzeugkonzept lässt offenbar nur wenige gestalterischen Spielraum zu, denn schließlich torpediert das neue Antriebslayout die klassischen Lange-Front-kurzes-Heck-Proportionen. Und möglichst viel Platz auf möglichst wenig Verkehrsfläche soll er ja auch bieten. Tatsächlich stimmt das Raumangebot, was sicherlich zum Großteil an der Eigenart von Studien liegt, platzsparende Sitzkonstruktionen sowie äußerst Multimediale, schlanke Cockpits ausprobieren zu dürfen. Zukunftsaussichten? Eher mäßig, dass für Ende 2013 erwartete Serienmodell tritt sicher deutlich konservativer im Innenraum auf. Und auch mein Lieblings-Feature, dass asymmetrisch partiell verdunkelbare Glasdach schafft es wohl nicht so schnell in die Aufpreisliste. Es hilft nichts, auch nach der zweiten Begegnung will aus dem Concept Active Tourer kein – nach meiner Definition – echter BMW werden. Vermutlich verwandelt er sich bis zum Serienanlauf zu einem guten Auto mit BMW-Logo. Mehr aber auch nicht.