Alfa Romeo C39 für F1-Saison 2020

Alfa Romeo hat sich mit dem C39 etwas früher als erwartet aus der Deckung getraut. Das neue Auto zeigte sich überraschend beim Shakedown in Fiorano. Kimi Räikkönen hatte die Ehre der Jungfernfahrt.
Der Mercedes-Shakedown am Freitag (14.2.) in Silverstone war lange angekündigt. Medienvertreter bekamen einen genauen Zeitplan, wann welcher Fahrer auf der Strecke sein wird und zu welchem Zeitpunkt Bilder veröffentlicht werden. Bei Alfa Romeo lief die Enthüllung des Neuwagens etwas spontaner. Die Fans wurden vom Schweizer Sauber-Rennstall am Vormittag plötzlich mit einigen Bildern aus Fiorano überrascht.
Wie im Vorjahr nutzte das Team die Ferrari.Hausstrecke für die ersten Proberunden, bei denen es den Technikern vor allem um Systemchecks und den Fahrern um die optimale Sitzposition geht. Mehr als 100 Kilometer sind laut Reglement für solch eine Jungfernfahrt außerhalb der offiziellen Testfahrten nicht zugelassen.
Das reichte aber immerhin, um den Fans einen ersten Eindruck zu vermitteln, was sie 2020 von Alfa erwarten können. Kimi Räikkönen zeigte bei der Gelegenheit auch gleich seinen neuen Rennoverall, der nun ganz in Schwarz gehalten ist und prominent das neue Logo von Sponsor Orlen tragen. Der polnische Mineralöl-Konzern war dank der Verpflichtung von Robert Kubica als Ersatzfahrer bei Alfa angedockt.
Alfa-Nase leicht umgebaut
Auch das Auto selbst präsentierte sich beim Shakedown in einem ungewohnten Outfit. Statt dem weiß-roten Alfa-Design gab es einen grauen Tarnanzug für die erste Ausfahrt. Der Erlkönig-Look wurde nur durch die weißen Sponsorlogos und ein paar rote Herzen aufgelockert, in die das Alfa-Romeo-Markenzeichen eingearbeitet war. Der Hintergrund der Aktion ist, dass der Shakedown-Termin mit dem Valentinstag zusammengefallen ist.
Auch technisch lassen sich auf den ersten Bildern schon einige Veränderungen erkennen. Die Ingenieure in Hinwil setzen zwar weiter auf eine gestaffelte Nasenspitze mit drei getrennten Löchern, doch der zentrale Rüssel ist jetzt nicht mehr flach und oval geformt sondern eher dreieckig. Die beiden Streben, an denen der Frontflügel befestigt ist, ragen nun etwas weiter nach außen.
Neues Airbox-Design
Beim Flügel selbst führt Alfa den extremen Weg fort, den man schon im Vorjahr eingeschlagen hatte. Die oberen Flaps biegen sich auf der Außenseite weit nach unten. Auch an der Vorderradaufhängung wurde gearbeitet: Die oberen Querlenker sind ein Stück höher bis ganz an die Chassis-Kante gesetzt. Am Radträger lenken die Arme ebenfalls weit oben an einem Zapfen an. Dadurch stehen die Aufhängungselemente nun waagerecht im Wind.
Die Bargeboards und die vertikalen Leitbleche seitlich an der Flanke wurden komplett überarbeitet. Sie sind nun im Detail filigraner ausgearbeitet. Die Form der Seitenkästen erinnert vorne noch stark an den alten C38. Im hinteren Bereich baut das neue Auto aber etwas schlanker. Die Seitenkästen ziehen sich deutlich früher zusammen, was eine bessere Anströmung des Hecks ermöglicht.
Eine große Änderung findet sich an der Airbox. Für sie gilt, was wir schon bei der Nase erwähnt haben. Die Kühleinlasse sind zwar weiterhin verschachtelt hintereinander angeordnet, die zentrale Hutze ist nun allerdings nicht mehr oval und durch einen zentralen Überrolschutz-Steg getrennt sondern dreieckig geformt. Dahinter findet sich auf der Motorhaube nun ein deutlich abgesetzter Kamm, der aber nicht so große ausfällt wie zum Beispiel bei Mercedes oder Ferrari.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die ersten Bilder vom Alfa Romeo C39.