War Ferrari jemals so schlecht?

Mercedes siegt die Formel 1 in Grund und Boden. Die Erfolgsserie begeistert nicht nur die Silberpfeil-Fans sondern auch Zahlenfreunde. Den Tifosi in der F1-Gemeinde dürften unsere Crazy Stats aus Budapest dagegen weniger Spaß machen.
Dass die ersten drei Grands Prix des Jahres keine gute Unterhaltung geboten haben, kann man wahrlich nicht behaupten. Die Fans bekamen abwechslungsreiche Rennverläufe mit teilweise überraschenden Wendungen geboten. Allerdings rollte am Ende stets ein Mercedes als erstes über den Zielstrich.
Die Dominanz der Werksrenner ist noch größer geworden, seitdem die Silberpfeile in schwarzem Lack erstrahlen. Drei Mal Pole Position, drei Mal Rennsieg – und in der Teamwertung haben die Dauerweltmeister schon doppelt so viele Punkte gesammelt wie das zweitbeste Team Red Bull.
Gerne erinnern wir noch einmal an das Jahr 2013 zurück, als sich Lewis Hamilton öffentlich beklagte, dass die Dominanz von Sebastian Vettel die Formel 1 langweilig mache. Der Brite war damals ernsthaft besorgt, dass die Fans das Interesse verlieren würden. Aktuell beklagt er sich komischerweise nicht.
Ferrari historisch schlecht
Mehr Grund zur Klage haben aktuell die Ferrari-Fahrer. Sebastian Vettel und Charles Leclerc wurden beide von Hamilton überrundet. Hätte der Rennsieger nicht kurz vor Schluss noch einen zusätzlichen Boxenstopp eingelegt, um sich die schnellste Rennrunde zu sichern, wäre der Rückstand noch größer ausgefallen.
Vor einem Jahr herrschte in Maranello übrigens ähnlicher Katzenjammer. Damals wurden beide Ferrari mit einem Rückstand von mehr als einer Minute auf den Plätzen drei und vier abgewinkt. Aber eine Überrundung ist natürlich eine andere Nummer. Will man wissen, wann es zuletzt die Höchststrafe gab, muss man schon etwas weiter zurückblicken.
Penible Statistiker werden anmerken, dass Leclerc und Vettel 2019 in Brasilien trotz ihres Crashs sechs Umläufe vor Schluss noch in die offizielle Wertung kamen. Aber das sagt bekanntlich nichts über die Leistungsfähigkeit aus. Aussagefähiger ist da schon der britische Grand Prix im Jahr 2008, als Hamilton beim Heimspiel alles in Grund und Boden fuhr.
Doppelte Überrundung selten
Der Engländer kam im Jahr seines ersten Titels mit 68,577 Sekunden Vorprung vor dem Zweitplatzierten Nick Heidfeld (BMW Sauber) ins Ziel. Allerdings verzerrte eine regennasse Fahrbahn damals etwas das Bild. Kimi Räikkönen wurde im besten Ferrari einmal überrundet. Teamkollege Felipe Massa musste Hamilton nach mehreren Drehern sogar zwei Mal passieren lassen.
Bei einem regulären Trockenrennen mit miserablem Ferrari-Speed fällt einem höchstens noch der Grand Prix von Spanien 2011 ein, als Fernando Alonso bei seinem Heimspiel mit einer Runde Rückstand auf Sieger Sebastian Vettel im Red Bull ins Ziel kam. Felipe Massa im zweiten roten Renner fiel mit einem Getriebeproblem acht Runden vor Schluss aus, war zu diesem Zeitpunkt aber auch schon überrundet.
Der Grand Prix von Ungarn hat aber noch mehr interessante Zahlen und Fakten hervorgebracht. Lewis Hamilton jagt weiter die Schumacher-Bestmarken, Max Verstappen versaute dem Sieger etwas die Bilanz und Kimi Räikkönen feierte sowohl eine Premiere und einen Formel-1-Rekord. Mehr erfahren Sie in den Crazy Stats in der Galerie.