Ergebnis Quali-Rennen 24h Nürburgring 2017
Phoenix Racing sicherte sich mit dem R8 LMS im sechsstündigen 24h-Qualirennen den Sieg vor den Markenkollegen von WRT Racing. Der Falken-Porsche komplettiert das Podium bei der Generalprobe zum 24h-Rennen.
Sie mischten die meiste Zeit in der Spitzengruppe mit und durften schließlich am Ende ganz oben jubeln: Mike Rockenfeller, Dennis Busch und Nicolaj Möller-Madsen holten für Phoenix Racing beim 24h-Qualirennen über sechs Stunden den Gesamtsieg. Ihr Audi R8 GT3 mit Dunlop-Bereifung überquerte die Ziellinie mit 18,8 Sekunden Vorsprung vor dem besten werksunterstützten Audi R8 LMS von WRT Racing mit Nico Müller und Frederic Vervisch am Steuer, die ebenfalls auf Dunlop-Reifen setzten. Vor allem in der Anfangsphase legte man bei Phoenix den Grundstein zum Sieg. Von Platz 8 gestartet, arbeitete sich Rockenfeller bereits nach drei Runden auf Platz zwei nach vorne.
Phoenix mit Vorteil durch Glickenhaus-Drama
„Ich glaube, wir haben alle Drei heute unseren Teil dazu beigetragen”, sagte Mike Rockenfeller. “Es ist immer gut, wenn du von Anfang an vorne mitmischst. Wir waren immer am Drücker. Wir haben aber natürlich auch von dem Ausfall von Glickenhaus profitiert.”
Der galt als der Sieger der Herzen. Eine halbe Stunde vor Schluss schlug der Prototypen-Renner in der Aremberg-Kurve aufgrund von Bremsproblemen in Führung liegend ein. Wie von einem Fluch belegt, sollte es für die Mannschaft, die sich seit 2011 auf der Nordschleife engagiert, wieder nichts mit dem Premierensieg werden. Vor allem mit der Bestzeit im Rennen von 8:16 Minuten sorgte man für Aufsehen.
Packendes Duell zwischen WRT und Falken-Porsche
Hinter dem siegreichen Phoenix-Audi bekam das WRT-Duo ordentlich Druck in der letzten Runde vom Falken-Porsche, dem nur 2,8 Sekunden auf den Audi fehlten. Letztlich reichte es noch für den Audi-Doppelerfolg – 3,762 Sekunden trennten die beiden Kontrahenten nach sechs Stunden Fahrzeit. Der Land-Audi, der bisher immer ein sicherer Podiumskandidat war, verpasste die Top 3 mit dem vierten Rang knapp.
Der beste Mercedes folgt mit dem Black-Falcon AMG GT auf Platz fünf, der beste BMW von Rowe Racing (#99, Phillipp Eng, Maxime Martin, Marc Basseng, Alex Sims) auf der sechsten Position. Der M6 GT3 von Schubert Motorsport (#19, Jörg Müller, Tom Onslow-Cole, Jens Klingmann, John Edwards) reihte sich dahinter vor einem der beiden Schnitzer-BMW (#43, Antonio Felix da Costa, Alex Lynn) ein. Der Frikadelli-Porsche (#31, Klaus Bachler, Michael Christensen, Lucas Luhr) und der Manthey-Porsche (#911, Romain Dumas, Richard Lietz, Patrick Pilet) komplettieren die Top-Ten.
HTP-Mercedes mit Pole
Beim Startduell hatte Christian Hohenadel auf Pole zunächst das Nachsehen gegen den SCG 003 C von Felipe Fernandez Laser, konnte sich mit dem HTP-Mercedes auf Dunlop-Reifen aber in der Ford-Kurve wieder die Führung zurückerobern. Es folgten der Black Falcon-Mercedes (#3) und der Walkenhorst-BMW von Christian Krognes. Bei der ersten Zieldurchfahrt bekamen die Zuschauer schließlich ein ungewöhnliches Bild zu sehen: Beide SCG003C der Scuderia Glickenhaus kamen im Führungs-Doppelpack von der ersten Fahrt durch die Grüne Hölle zurück.
Die Freude bei dem Fahrertrio um den Glickenhaus-Renner mit der Nummer 704 sollte allerdings nicht lange währen. Schon in Runde 4 war das bis dahin zweitplatzierte Auto in langsamer Fahrt unterwegs. Zuvor erwischte es schon den Walkenhorst-BMW, der auf der Nordschleife im Bereich Hatzenbach eingeschlagen war. Nutznießer im dieser Phase des Rennens: Der Phoenix-Audi.
Nur eine Runde später erwischte es Polesetter Christian Hohenadel, der auf einen langsam fahrenden Porsche auflief, diesen hinten links traf und daraufhin in der Hohenrain-Schikane in die Reifenstapel krachte.
Mehrmals wechselnde Führung
Im weiteren Rennverlauf wechselten sich verschiedene Kandidaten an der Spitze ab. Dazu gehörten der Abt-Bentley (#37), der Phoenix-Audi (#5), der Glickenhaus SCG003 (#702) sowie die Nordschleifen-Newcomer Octane 126 AG mit dem Ferrari 488 (#15). Bei Bentley war nach einer starken Vorstellung nach rund drei Stunden aber der Wurm drin. Christopher Brück kam nach einem planmäßigen Boxenstopp nach einer Runde auf dem Grand-Prix-Kurs wieder in die Box. Der Grund: Ein defekter Turbolader.
An der Spitze setzte sich fortan das Wechselspiel auf der ersten Position fort – auch wegen der unterschiedlichen Boxenstopp-Strategien, die einen anderen Rhythmus hervorbrachten. Für BMW wurde es nach vier Stunden bitter. Zunächst war aus der Schubert-Box zu hören, dass einer der M6 GT3 nun endgültig die Segel streichen muss, weil der Motor Probleme machte (#20). Kurz darauf strandete der Falken-BMW durch einen Unfall im Streckenabschnitt Breidscheid. Bei Haribo Racing wurde der AMG GT für eine Reparaturpause in die Box geschoben, nachdem man in den Top-Ten mitmischte, aber von einem defekten Dämpfer gehandicapt wurde.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die besten Bilder vom Rennen und Impressionen aus dem Nacht-Qualifying.
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