Keine Bestnote im Mugello-Chaos

Der erste Auftritt der Formel 1 in Mugello war eine Herausforderung für die Fahrer. Viele Piloten haben eine sehr gute Leistung gezeigt, keiner eine außergewöhnliche. Alexander Albon und Lewis Hamilton kamen der Bestnote am nächsten.
Eigentlich hatte der GP Toskana in Mugello alle Zutaten für einen weiteren Überraschungssieger. Es gab drei Safety-Cars, zwei Abbrüche und drei stehende Starts. Nach acht Runden waren nur noch 13 Autos im Feld. Doch am Ende standen doch wieder die Seriensieger von Mercedes ganz oben auf dem Treppchen.
Die einzige Überraschung war das erste Podium von Alexander Albon. Der Thailänder hat endlich den Fluch besiegt, immer dann einen Podestplatz zu verlieren, wenn er mit einem Fuß schon draufsteht. Lewis Hamilton hat ihm diesen Traum bereits zwei Mal mit Kollisionen kaputtgemacht. Diesmal fuhr Hamilton weit entfernt von Albon.
Albon verlor im Training 0,445 Sekunden auf Teamkapitän Max Verstappen. Der Abstand wäre ohne das Pech der gelben Flaggen im Q3 wohl noch weiter geschrumpft. Das ist auf einer extremen Fahrerstrecke von Mugello verschmerzbar, kostete ihn aber im Endeffekt die Note 10.
Im Rennen hat sich der Thailänder lange klug im Hintergrund gehalten und auf seine Reifen aufgepasst. Er hätte es nicht tun müssen. Zwei Rennabbrüche gaben ihm die Chance immer wieder neue Reifen aufzuziehen. Aber wer kann das schon ahnen? Das entscheidende Überholmanöver gegen Daniel Ricciardo hat Albon gut geplant. Er ist im Ricciardo-Stil erst ganz spät ausgeschert.
Hamilton mit zwei kleinen Abzügen
Lewis Hamilton brauchte erstaunlich lange sich mit der neuen Strecke anzufreunden. Die Fahrt im Simulator hat ihm nach eigener Aussage nicht viel geholfen. Doch in seiner 81. Runde auf dem Mugello-Kurs war er wieder voll da. Wie immer, wenn es im Q3 ernst wird.
Den ersten Start hat der Champion verschlafen. Das Schicksal gab ihm eine zweite Chance. Und da rang er Bottas mit seinem unnachahmlichen Killerinstinkt nieder. Bei einem ganz normalen Rennen ohne Re-Starts hätte sich der Sieger aber schwer getan, Bottas im Verlauf des Rennens noch zu überholen.
Ferrari war erneut ein Trauerspiel. Ohne den turbulenten Rennverlauf hätte es wahrscheinlich wieder nicht zu WM-Punkten gereicht. Der dritte Platz von Charles Leclerc bis zur 17. Runde war nur ein kurzes Strohfeuer. Dann ging die Reise rückwärts. Der Ferrari war langsam auf den Geraden und langsam in den Kurven. Und er fraß seine Reifen.
Unter den Umständen gaben die Fahrer, was sie konnten. Charles Leclerc mehr als Sebastian Vettel. Der Deutsche verlor im Training wieder unerklärlich viel Zeit. Vor allem auch auf den Geraden. Das sollte man mal untersuchen, weil es schon zum zweiten Mal passiert. Leclerc bekommt für seinen Kampfgeist Note 8. Vettel rettete sich mit einem ordentlichen Rennen auf Note 6.
Fahrernoten GP Toskana
Hier sind die Fahrernoten vom Toskana-Grand-Prix in Mugello in der Schnellübersicht. Die detaillierten Einzelkritiken aller 20 Fahrer finden Sie wie immer in der Galerie.
- Lewis Hamilton: 9/10
- Valtteri Bottas: 6/10
- Alexander Albon: 9/10
- Daniel Ricciardo: 9/10
- Sergio Perez: 8/10
- Lando Norris: 7/10
- Daniil Kvyat: 7/10
- Charles Leclerc: 8/10
- Kimi Räikkönen: 9/10
- Sebastian Vettel: 6/10
- George Russell: 8/10
- Romain Grosjean: 8/10
- Lance Stroll: 8/10
- Esteban Ocon: 6/10
- Nicholas Latifi: 4/10
- Kevin Magnussen: 6/10
- Antonio Giovinazzi: 6/10
- Carlos Sainz: 6/10
- Max Verstappen: 8/10
- Pierre Gasly: 4/10