Formel 1 Soundcheck 2020
Nach Mercedes haben nun auch Ferrari und McLaren die neuen Motoren erstmals in ihren 2020er Autos angelassen. Wir bitten die Fans zum Soundcheck: Welches Triebwerk klingt Ihrer Meinung nach am besten?
Der Countdown zu den Wintertests läuft. Wie immer ist der Zeitplan in den zehn F1-Fabriken eng gestrickt. Die Ingenieure versuchen jede verfügbare Sekunde für die Weiterentwicklung der Autos zu nutzen. Erst kurz bevor es auf die Strecke geht, sind die Rennwagen dann auch einsatzbereit. Jeder Tag früher wäre verschenkte Zeit.
Und so befinden sich die Teams Ende Januar alle auf der Zielgeraden, was die Entwicklung angeht. Einer der Meilensteine auf dem Weg zum fertigen Auto ist der Einbau und das erste Anlassen des neuen Motors. Mercedes hatte mit dem „Fire-up“ schon am Dienstag vorgelegt, am Mittwoch zogen nun Ferrari und McLaren nach.
In Maranello wurde es um kurz vor 10 Uhr morgens erstmals wieder laut in der Fabrik der Rennabteilung. Bei dem feierlichen Moment waren natürlich alle Ingenieure und die Teamleitung anwesend. 30 Sekunden lang schnurrte der neue V6-Turbo-Hybrid-Antrieb wie ein Kätzchen. Ferrari-Fans hoffen natürlich, dass das Aggregat wie schon 2019 die Messlatte im Feld darstellt.
Das ganze Auto, dessen Namen übrigens immer noch nicht bekannt ist, bekommen die Fans dann erstmals am 11. Februar zu sehen. Die neue rote Göttin wird dieses Jahr ausnahmsweise nicht in der Fabrik in Maranello sondern in ganz feierlichem Rahmen im Teatro Municipale in Reggio Emilia vorgestellt.
McLaren startet Renault-Motor
Auch bei McLaren liegt man mit der Entwicklung im Zeitplan. Im Gegensatz zu Mercedes und Ferrari musste man den Motor für den neuen MCL35 aber nicht selbst entwickeln. Das Triebwerk wurde wie schon in den letzten beiden Jahren von Renault geliefert. 2020 fährt McLaren vorerst das letzte Mal mit französischer Power. Für 2021 ist der Wechsel auf einen Mercedes-Antrieb bereits beschlossene Sache.
Beim feierlichen ersten Motor-Start war natürlich auch die gesamte Führungsriege, inklusive Firmenboss Zak Brown und Teamchef Andreas Seidl vor Ort. Der Bayer war im vergangenen Jahr erst beim Europa-Auftakt in Barcelona zum Team gestoßen, und erlebte das Ereignis in Woking somit zum ersten Mal.
„Mit unseren Kollegen von Renault haben wir den Motor des neuen Autos erfolgreich angelassen. Wie jedes Jahr ist das ein wichtiger Meilenstein“, erklärte der 44-Jährige zufrieden. „In den kommenden Wochen wartet noch viel harte Arbeit auf uns, aber es ist schön zu sehen, wie das ganze Team an einem Strang zieht. Auf unserem Weg zur Präsentation des Autos und dem ersten Test läuft aktuell alles nach Plan.“
Verkürzte Wintertests
Bei den Testfahrten wartet dieses Jahr ein noch stressigeres Programm auf die zehn Teams als sonst. Im Gegensatz zu den Vorjahren dürfen die Autos nicht mehr acht sondern nur noch sechs Tage lang auf der Strecke auf Herz und Nieren geprüft werden. Da darf man sich keine Verzögerungen erlauben.
Nachdem nun die drei Motoren von Mercedes, Ferrari und Renault im Leerlauf die ersten Kurbelwellenumdrehungen abgespult haben, fehlt nur noch Honda. Auf die Triebwerke, die bei Red Bull und Alpha Tauri zum Einsatz kommen, sind die Fans besonders gespannt. Gelingt den Japanern noch einmal so ein großer Schritt wie im Vorjahr, könnte Max Verstappen ein echter Herausforderer von Lewis Hamilton im Kampf um den WM-Titel werden.