GP Russland 2019 - Ergebnis 3. Training
Charles Leclerc ist der Favorit auf die Pole-Position. Der Monegasse bestimmte das dritte Training in Sotschi. Sebastian Vettel verlor drei Zehntel. Mercedes steigerte sich. Max Verstappen drehte sich.
Ferrari bestätigt die Form der letzten Wochen. Im dritten Training zum GP Russland strich der erfolgreichste Rennstall der Formel 1-Geschichte die zweite Bestzeit des Wochenendes ein. Wieder brillierte Charles Leclerc. Der Monegasse drehte in 1:32.733 Minuten die schnellste Rundenzeit der bisherigen Tage am Schwarzen Meer.
Der angedrohte Regen während der Fahrt blieb aus. Es hatte in Sotschi nur in der Nacht geregnet. Deshalb fanden die 20 Fahrer eine zunächst grüne Strecke vor. Die schnellsten Rundenzeiten glückten ihnen wie üblich gegen Ende des Trainings auf dem zweiten Reifensatz.
Vettels Problem: Sektor drei
Charles Leclerc, Sebastian Vettel und Lewis Hamilton teilten sich die Sektorbestzeiten auf. Der Mann im Ferrari mit der Startnummer 16 war am konstantesten. Leclerc setzte sich gegenüber Vettel um 0,316 Sekunden durch. Der Heppenheimer ist bis zum letzten Streckenabschnitt schnell unterwegs. Dann überhitzen in den letzten sechs Kurven offenbar die Hinterreifen. Vettel driftete aus der Zielkurve, während bei Leclerc kein Übersteuern zu erkennen war.
Der vierfache Weltmeister muss bis zur Qualifikation an der Handhabung der Reifen arbeiten. Ansonsten dürfte er gegen den Teamkollegen keine Chance haben. Der Trainingsschnellste des Vortages fiel auf den fünften Rang zurück. Und Max Verstappen leistete sich einen Fahrfehler.
Erst sprang er ausgangs Kurve zwei heftig über den Randstein, was den Red Bull an der Vorderachse aushebelte. Dann verlor Verstappen das Heck im letzten Sektor und küsste die Tecpro-Schutzmauer. Durch die unfreiwillige Einlage blieb der Holländer ohne Rundenzeit auf den weichen Reifen. Verstappen war der einzige Topfahrer, der im ersten Run auf den Medium-Reifen setzte.
Mercedes verbessert
Mercedes litt am Freitag unter zu kalten Vorderreifen. Deshalb weigerte sich der W10, bissig in die Kurven abzubiegen. Einen Tag später scheinen die Probleme zumindest gelindert. Lewis Hamilton verkürzte den Rückstand und reihte sich auf dem dritten Platz ein. Auf den Spitzenreiten fehlen ihm fast vier Zehntelsekunden.
Teamkollege Valtteri Bottas kutschte seinen Mercedes auf die vierte Position. Sein Rückstand beträgt 0,621 Sekunden. Hinter Verstappen landete überraschend Romain Grosjean. Haas präsentiert sich auf dem 5,848 Kilometer langen Kurs deutlich besser in Form als zuletzt. Kevin Magnussen unterstrich es auf dem zehnten Rang.
Alexander Albon kann das Tempo des Teamkollegen nicht mitgehen. Immerhin wurde er im dritten Training von keinen technischen Problemen eingebremst. Red Bulls Nummer zwei schaffte mit 21 Runden mehr als jeder andere Fahrer.
Umbauten bei McLaren
Nico Hülkenberg hat gute Chancen, in Sotschi das Mittelfeld anzuführen. Seinen Garagennachbarn Daniel Ricciardo hatte der Le Mans-Sieger von 2015 wieder im Griff. Hülkenberg belegte den achten Platz, gefolgt von Lando Norris im McLaren. Der Traditionsrennstall hatte am Vortag zu kämpfen. Beide Piloten beklagten sich über die Fahrzeugbalance. Der MCL34 untersteuerte erst und verfiel dann ins Übersteuern. Korrekturen an der Aerodynamik und dem Setup zeigten Wirkung.
Racing Point rutschte ab. Sergio Perez verbrachte einen Großteil des Trainings an der Box. Alfa Romeo konnte sich noch nicht steigern. Und Toro Rosso legten technische Probleme lahm. Lokalmatador Daniil Kvyat rollte zum zweiten Mal an diesem Rennwochenende aus. Der Honda-Motor versagte den Dienst. Die Japaner haben bestätigt, dass der Russe für das Qualifying einen neuen Spec-4-Motor erhalten wird. Kvyat startet ohnehin wie Robert Kubica von hinten. Motorenstrafen verhängt die Rennleitung außerdem gegen Verstappen, Albon und Pierre Gasly, der Elfter wurde.