Hamilton dreht den Spieß um
Lewis Hamilton hat sich die letzte Trainingsbestzeit in Sotschi gesichert. Das Duell gegen Teamkollege Valtteri Bottas entschied der Weltmeister deutlich zu seinen Gunsten. Im Verfolgerfeld gibt es ordentlich Bewegung. Red Bull muss kämpfen.
Am Freitag sah es noch nach einem spannenden Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas aus, was den Kampf um die Pole Position angeht. Doch nach den Eindrücken vom dritten Training geht Hamilton als klarer Favorit in das Qualifying zum GP Russland. Der Weltmeister dominierte am Samstagvormittag (26.9.) das Geschehen im Olympischen Park von Sotschi.
In 1:33.279 Minuten brannte Hamilton die schnellste Zeit des ganzen Wochenendes in den Asphalt. Dieses Tempo konnte Bottas nicht mitgehen. Wie schon am Vortag verlor der Finne allein im letzten Sektor vier Zehntel. Insgesamt summierte sich der Rückstand auf 0,776 Sekunden. Das sieht nach einer klaren Angelegenheit aus.
Deutlich knapper sind die Abstände im Verfolgerfeld. Im dritten Training konnte Carlos Sainz den Platz direkt hinter den beiden Mercedes einnehmen. Der Rückstand fiel mit gut acht Zehnteln wenigstens ein bisschen geringer aus als noch am Vortag.
Teamkollege Lando Norris, der im zweiten McLaren weiter mit der neuen Nase und dem neuen Frontflügel unterwegs war, bekam bei seinem Übungsrun für das Qualifying keine freie Runde zusammen. Der Youngster strandete dadurch auf dem letzten Platz im Klassement. Es ist weiter unklar, ob das Upgrade wirklich ein Fortschritt ist.
Renault-Spiegel knickt ab
Auch bei Renault konnte nur ein Pilot das Potenzial des Autos zeigen. Esteban Ocon reihte sich mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Platz vier ein. Daniel Ricciardo kämpfte bei seiner Zeitenjagd mit einem abgeknickten rechten Außenspiegel. Der Versuch des Australiers, das Bauteil auf der schnellen Runde wieder gerade zu biegen, misslang. So sprang nur Rang zehn heraus.
Im Kampf um die vorderen Startreihen mischt auch Racing Point ordentlich mit. Im teaminternen Duell hinterließ Sergio Perez wie schon am Vortag den stärkeren Eindruck. Obwohl der Mexikaner noch mit den alten Teilen unterwegs war, fuhr er auf Rang fünf fast eine halbe Sekunde schneller als Teamkollege Lance Stroll, der nur auf Platz acht landete.
Auch bei Red Bull sind die Abstände zwischen den beiden Piloten groß. Obwohl Max Verstappen seinen zweiten Versuch am Ende der Session abbrechen musste und dadurch nur auf Position sechs landete, war er deutlich schneller als Alex Albon im Schwesterauto.
Der Thailänder hatte sich mit seinem Quali-Run zwischenzeitlich auf Rang acht geschoben. Doch weil er in Kurve 2 neben die Strecke gerutscht war, wurde die Zeit nachträglich gestrichen. Albon fiel damit im Klassement bis auf Rang 19 zurück.
Die bereits erwähnten Probleme von Ricciardo, Albon und Norris führten dazu, dass Sebastian Vettel am Ende auf Rang acht ungewöhnlich weit vorne zu finden war. Ein gutes Zeichen für den Heppenheimer ist aber vor allem, dass er Teamkollege Charles Leclerc um knapp zwei Zehntel hinter sich lassen konnte. Der Monegasse fand sich auf Rang zwölf wieder.