„DAS“-Verbot für 2021 bleibt
Die FIA hat wegen der Corona-Krise einige Reglement-Änderungen mit den Teams vereinbart. Es wurde unter anderem angekündigt, das Format von Rennwochenenden noch diese Saison anzupassen und das "DAS"-System von Mercedes für 2021 zu verbieten.
Die weltweite Verbreitung des Corona-Virus zwingt die Verantwortlichen der Formel 1 zu drastischen Reaktionen. Rennen wurden bis Juni abgesagt, die Entwicklungszentren der Teams befinden sich in einer Zwangspause und die Einführung des neuen Reglements für 2021 wurde um ein Jahr nach hinten geschoben.
Am Dienstag hat die FIA in einem offiziellen Statement weitere Maßnahmen verkündet. Einige davon, wie zum Beispiel der Aerodynamik-Entwicklungsstopp an den 2022er Autos und die dreiwöchige Schließung der Motorenfabriken, waren schon vorher bekannt. Darüber hinaus wurden aber noch einige weitere interessante Entscheidungen getroffen.
Mercedes stimmt "DAS"-Verbot zu
So hat der Weltverband zum Beispiel verkündet, dass der Mercedes-Lenkradtrick "DAS" in der kommenden Saison verboten bleibt, obwohl die aktuellen Technik-Regeln ansonsten ihre Gültigkeit behalten. Die Maßnahme wurde von allen Teams einstimmig abgenickt. Das heißt, dass auch Mercedes dem "DAS"-Verbot zugestimmt hat.
Des Weiteren haben die oberen Schiedsrichter erklärt, dass die ursprünglich für drei Wochen angesetzte Schließung der Fabriken noch weiter ausgedehnt werden könnte. Damit will man nicht nur Kosten sparen, sondern auch für Chancengleichheit sorgen, falls es den F1-Angestellten in einigen Ländern nicht erlaubt ist, wegen der Corona-Gefahr an den Arbeitsplatz zurückzukehren.
Die FIA und die F1-Rechteinhaber haben sich außerdem das Recht einräumen lassen, den Kalender eigenmächtig anzupassen. Ursprünglich stand im Sportgesetzbuch (Artikel 5.5), dass die Termine für die komplette Saison am 1. Januar feststehen müssen. Danach waren Änderungen nur noch mit Zustimmung der Teams möglich. Jetzt können die Verantwortlichen die Renntermine flexibel in den Kalender einfügen.
Neues Rennformat für dichtere Staffelung
Auch das Format der Rennwochen könnte sich ändern. Wenn die Verantwortlichen zum Beispiel entscheiden, dass der Trainingsfreitag bei einigen Grand Prix aus Zeitgründen wegfallen soll, müssen nicht mehr alle Teams zustimmen, sondern nur noch 60 Prozent der Teilnehmer. Auch die Reifen-Nutzung oder die Parc-Fermé-Regeln eines Rennwochenendes könnten davon betroffen sein.
Ebenfalls festgelegt wurde, dass die Anzahl der maximal erlaubten Motoren-Elemente je nach Anzahl der verbleibenden Rennen reduziert wird. Stehen am Ende nur 14 Grands Prix (oder weniger) im Kalender, gibt es nur noch zwei Verbrennungsmotoren (-1), zwei Turbos (-1), zwei MGU-H (-1) und zwei MGU-K (-1). Bei nur 11 Grand Prix (oder weniger) wird auch die Zahl der erlaubten Batteriepakete (1) und der Steuereinheiten (1) um jeweils ein Exemplar reduziert.
Was die Bauteile angeht, deren Entwicklung für 2021 eingefroren wird, machte das FIA-Dokument noch keine konkreten Angaben. Wie bereits bekannt war, muss jedes Team sein 2020er Chassis nächstes Jahr noch einmal verwenden. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Einnahmeneinbruchs wird in den technischen Arbeitsgruppen aktuell nach weiteren Einsparmöglichkeiten gesucht.