Start mit zwei Österreich-GPs?
Mit der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Krise konkretisieren sich auch die Pläne für einen neuen F1-Kalender 2020. Der Kanada-Grand-Prix ist mittlerweile offiziell abgesagt. Zur Debatte steht ein Saisonstart mit zwei Rennen in Spielberg.
Beim Kalender für die Saison 2020 steht den Formel-1-Verantwortlichen ein Puzzle-Spiel der besonderen Art bevor. Nach aktuellem Stand sind die ersten neun Rennen des Jahres abgesagt bzw. verschoben. Als letztes traf es den Grand Prix von Kanada. Am Dienstag (7.4.) zogen die Veranstalter offiziell die Reißleine.
Seit Mitte März dürfen nur noch Kanadier bzw. Personen mit permanenter Aufenthaltsgenehmigung in das Land einreisen. Da war es bereits frühzeitig klar, dass man die Veranstaltung auf der Ile de Notre Dame nicht wie geplant am 14. Juni durchführen kann. Der Grand Prix wurde offiziell nur verschoben. Tickets behalten ihre Gültigkeit auch für den Ausweichtermin. Wann der Lauf in Montreal stattfinden kann, weiß aktuell niemand.
Auch hinter Rennen Nummer zehn des ursprünglichen Kalenders, dem Grand Prix von Frankreich, steht aktuell ein großes Fragezeichen. Wegen der grassierenden Corona-Krise sind Sportevents im ganzen Land untersagt. In Südfrankreich steht das öffentliche Leben dank strikter Ausgangssperren komplett still.
Noch haben die Organisatoren ein Fünkchen Hoffnung. Nach unseren Informationen will man vor der endgültigen Entscheidung zumindest noch abwarten, ob auch die "Tour de France" abgesagt werden muss, die ebenfalls Ende Juni starten soll. Findet die Radrundfahrt wider Erwarten statt, hätte auch der Formel-1-Grand-Prix eine Chance.
Gleich zwei Rennen in Spielberg?
Etwas größer als in Le Castellet ist aktuell die Hoffnung bei den Organisatoren in Spielberg. Die Regierung in Österreich hat wegen des Rückgangs der Infiziertenzahlen gerade die Corona-Maßnahmen etwas gelockert. Damit steigen auch die Chancen eines F1-Rennens auf dem Red-Bull-Ring am 5. Juli.
Die F1-Verantwortlichen sind bezüglich Österreich sogar so zuversichtlich, dass hinter den Kulissen schon darüber diskutiert wird, gleich zwei Rennen in der Steiermark durchzuführen. Um keine Einbußen bei den TV-Einnahmen zu riskieren, müssen die Rechteinhaber in der Saison mindestens 15 Grands Prix anbieten. Mit Doppel-Events auf einer Strecke könnte man ohne zusätzliche Reisekosten für die Teams relativ schnell und einfach die Anzahl der Rennen erhöhen.
Im Fall von Spielberg hilft, dass im ursprüngliche Kalender bis zur darauffolgenden Veranstaltung in Silverstone zwei Wochen Pause eingeplant sind. In diese Lücke könnte man relativ entspannt ein zweites Österreich-Rennen einbauen.
Auch Silverstone mit Doppelschlag?
Auch die Veranstalter des britischen Grand Prix am 19. Juli haben bereits ihre Bereitschaft erklärt, gleich zwei Rennen in Folge durchzuführen. Im Raum stand dabei sogar der Vorschlag, eines der Rennen für mehr Abwechslung entgegen der eigentlichen Rennrichtung durchzuführen.
Diese Idee dürfte jedoch an der fehlenden FIA-Homologation scheitern. Ein Rennen in umgekehrter Richtung würde einen Umbau der Auslaufzonen verlangen. Platz genug wäre in Silverstone zwar vorhanden, allerdings würde das einige Kosten nach sich ziehen. Nur wenige Strecken, wie zum Beispiel der kleine Kurs im französischen Alès, sind auf Rennveranstaltungen in unterschiedliche Richtungen ausgelegt.