Perez positiv auf Corona getestet
Sergio Perez wird nicht am britischen Grand Prix teilnehmen. Der Mexikaner hat sich mit dem Corona-Virus angesteckt. Wer das freigewordene Cockpit übernimmt, steht noch nicht fest.
Die Formel 1 hat ihren ersten prominenten Corona-Fall. Sergio Perez wurde am Donnerstag (30.7.) in Silverstone positiv auf den Erreger getestet. Nachdem ein erster Test 24 Stunden zuvor kein klares Ergebnis brachte, musste sich der Pilot einem weiteren Abstrich unterziehen. Und der brachte nun ein eindeutiges Resultat.
Perez durfte am Donnerstag schon gar nicht mehr an die Strecke kommen. Bei den obligatorischen Pressekonferenzen musste Teamkollege Lance Stroll alleine die Fragen der Reporter beantworten. Bei einer kurzen Stippvisite an der Strecke am Mittwoch hatte der infizierte Pilot aber noch Kontakt mit einigen Teammitgliedern, die sich daraufhin ebenfalls noch einmal testen lassen mussten und isoliert wurden.
Der positive Befund bedeutet für Perez das automatische Aus für den britischen Grand Prix. Für den 30-Jährigen ist das Timing der Ansteckung besonders ärgerlich. Der schnelle Traditionskurs in Silverstone dürfte dem Racing-Point-Renner besonders gut liegen. Sogar ein Podiumsplatz schien in Reichweite.
Perez steckt sich in Mexiko an
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Entsprechend geknickt zeigte sich der Pilot in einer ersten Stellungnahme, die er Freitagfüh über die sozialen Medien verbreitete: "Das ist wirklich traurig. Einer der traurigsten Tage meiner Formel-1-Karriere", so Perez. "Wir haben viel Aufwand in die Vorbereitung dieses Wochenendes gesteckt um 100 Prozent bereit zu sein. Ich weiß, dass das Auto fantastisch sein wird. Das Team hat einen tollen Job erledigt."
Offenbar hat sich der Mexikaner bei einem Heimatbesuch infiziert: "Ich habe alle Regeln der FIA und meines Teams befolgt, als ich in der Pause mit dem Privatjet für zwei Tage nach Mexiko geflogen bin, um meine Mutter zu besuchen. Sie hatte einen schweren Unfall. Ich wollte sie unbedingt sehen, als sie das Krankenhaus verlassen konnte."
"Dann bin ich unter Einhaltung aller Protokolle wieder nach Europa zurückgekehrt. Ich weiß nicht, wo ich mich genau angesteckt habe. Mir geht es aber gut. Ich habe keine Symptome. Mein Fall zeigt aber auch, wie verwundbar wir alle durch dieses Virus sind. An dieser Stelle möchte ich mich bei den anderen Fahrern für ihre Unterstützung bedanken. Das sind harte Zeiten für mich. Aber ich werde gestärkt zurückkehren."
Die FIA hat bereits eine Untersuchung gestartet, um alle Kontakte von Perez zu identifizieren und die betreffenden Personen ebenfalls unter Quarantäne zu stellen. So soll eine weitere Verbreitung des Virus im Fahrerlager verhindert werden. Um wie viele Teammitglieder es sich bei Racing Point handelt, ist noch nicht bekannt.
Hülkenberg wird Perez-Ersatz
Unklar ist außerdem, wer Perez am Rennwochenende ersetzen wird. "Wir haben weiterhin die Absicht, am Rennsonntag zwei Autos an den Start zu bringen", teilte das Team mit. "Wir werden in Kürze mitteilen, wie unsere weiteren Pläne aussehen werden."
Vor der Saison hatte Racing Point bereits ein Abkommen mit Mercedes geschlossen, um für den Fall der Fälle einen gemeinsamen Pool an Ersatzfahrern nutzen zu können. Demnach sollten Stoffel Vandoorne und Esteban Gutierrez kurzfristig für einen Einsatz zur Verfügung stehen.
Doch Vandoorne bereitet sich aktuell auf das große Formel-E-Finale in Berlin vor, das kommenden Mittwoch beginnt. Und Gutierrez war den Verantwortlichen offenbar nicht gut genug. Und so kontaktierte Teamchef Otmar Szafnauer noch am Donnerstag Nico Hülkenberg, der seinen Job als TV-Experte bei RTL kurzfristig absagte und nach Silverstone flog.
Noch ist das Comeback des Rheinländers nicht bestätigt. Er ist aber bereits an der Strecke angekommen und soll, wenn alles glatt geht, direkt im ersten Training im Auto sitzen. Man darf gespannt sein, wie schnell sich der 32-Jährige an den RP20 gewöhnt, der aktuell das zweitschnellste Auto im Feld ist. Im Live-Ticker werden wir Sie natürlich über das Geschehen im Freien Training (ab 12 Uhr) auf dem Laufenden halten.