Red Bull strafversetzt Daniil Kvyat

Vier Tage nach seinem Startunfall beim GP Russland muss Daniil Kvyat seinen Platz bei Red Bull räumen. Der Brausehersteller versetzt ihn zu Toro Rosso. Stattdessen kommt Max Verstappen ins A-Team.
Red Bull macht kurzen Prozess mit Daniil Kvyat. Vier Tage nach dem Grand Prix in Russland muss der 22-jährige Russe seinen Stammplatz im RB12 räumen. Red Bull strafversetzt Kvyat zu Toro Rosso. Im Schwester-Team mit Sitz im italienischen Faenza begann der Mann aus Ufa seine Formel 1-Karriere 2014. Ein Jahr später wechselte er zum A-Team, nachdem Sebastian Vettel Red Bull in Richtung Ferrari verließ.
Verstappen übernimmt den RB12
Den Sitz bei Red Bull übernimmt ab dem GP Spanien Max Verstappen. "Max hat bewiesen, dass er ein außergewöhnliches Talent ist. Seine Leistungen bei Toro Rosso waren beeindruckend und wir sind froh, ihm die Möglichkeit zu geben, für Red Bull zu fahren", erklärte Teamchef Christian Horner in einem Statement am Donnerstagmorgen.
Der Youngster bestritt seinen ersten Formel 1-GP 2015 in Australien. Mit gerade einmal 17 Jahren, was ihn zum bislang jüngsten Piloten der Geschichte machte. In 23 Rennen sammelte der Niederländer bislang 62 Punkte. Sein bestes Resultat sind zwei vierte Plätze beim GP Ungarn und USA 2015.
Verstappens großes Talent blieb auch bei der Konkurrenz nicht unbemerkt. Starke Leistungen wecken eben Begehrlichkeiten. Es war daher absehbar, dass Red Bull Verstappen mittelfristig ins A-Team holen muss, um seinen Piloten nicht zu verprellen. Dass der 18-Jährige aber frühzeitig in der aktuellen Saison aufsteigt und schon ab dem GP Spanien im RB12 sitzt, ist eine Überraschung. "Wir sind in der Position, dass alle vier Fahrer von Red Bull und Toro Rosso langfristig an uns gebunden sind. Deshalb haben wir die Flexibilität, zwischen den beiden Teams zu verschieben", sagte Horner.
Button kritisiert Red Bull
Für Kvyat ist die Rückversetzung zu Toro Rosso ein harter Schlag. Beim GP China stand er erst vor Kurzem ein zweites Mal für Red Bull auf dem Podest. Beim GP Russland krachte er jedoch am Start gleich zwei Mal ins Heck von Sebastian Vettel und zerstörte damit nicht nur das Rennen des Ferrari-Stars, sondern auch das seines Teamkollegen Daniel Ricciardo. Auch Carlos Sainz von Toro Rosso wurde in Mitleidenschaft gezogen. Kvyat entschuldigte sich zwar. Doch der Zorn seiner Vorgesetzten war unverkennbar.
"Daniil wird die Chance haben, seine Entwicklung bei Toro Rosso fortzusetzen. Es ist ein Team, das er kennt. Dort hat er die Chance, seine Form wieder zu finden, und sein Potential zu zeigen", meint Horner - die Strafversetzung in mildernde Worte gepackt.
Der Platztausch bei Red Bull hat schon erste Reaktionen in der Szene hervorgerufen. Jenson Button kritisierte über Twitter. "Wirklich? Ein schlechtes Rennen und schon ist Kvyat draußen. Was ist mit dem Podium im Rennen davor?“" fragte der McLaren-Routinier. Und versah sein Statement mit dem Hashtag: schnell vergessen.