Verstappen sieht kein Problem
Schon am zweiten Testtag diskutiert das Fahrerlager darüber, ob Überholen mit den breiteren Formel 1-Autos schwieriger wird. Für einen ändert sich nicht viel: Max Verstappen. Der Red Bull-Pilot sieht keine Probleme nach Tag 1 im RB13.
Irgendwie hätte man sich das ja denken können. Max Verstappen gilt als Überholkönig der Formel 1. Der Holländer quetscht sich durch Lücken, die andere nicht sehen. Mit seinen Manövern polarisierte er in der vergangenen Saison. Mal wurde er hochgelobt, ein anderes Mal extrem kritisiert.
Da ist es wenig überraschend, dass er nach seinem ersten Eindruck mit den breiten Autos auf der Strecke zum Thema Überholen sagt: „Ich denke, das wird genauso wie im vergangenen Jahr.“ Zuvor hatte unter anderem Mercedes-Pilot Lewis Hamilton geäußert, dass er den Überholvorgang schwieriger einschätzt. Zumal die Autos durch den gesteigerten Abtrieb auf der Geraden nicht mehr so schnell sind.
Zu früh für Zeiten-Vergleiche
Ähnlich gelassen wie die Überhol-Thematik schätzt Verstappen das derzeitige Leistungsverhältnis bei den Testfahrten ein. Er schaffte am Dienstag (28.2.2017) 89 Runden mit dem RB13. In der Früh bei kühlen Temperaturen konzentrierte man sich auf kurze Runs und Aero-Messungen. Zum Nachmittag hin baute man das Auto um, und nahm dafür auch längere Pausen in Kauf. Am Ende des Tages landete Verstappen mit einer Zeit von 1:22.200 Minuten auf dem dritten Rang hinter Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton. Auf Ferrari fehlten 1.240 Sekunden.
„Für uns war es ein sehr positiver Tag“, sagt der WM-Fünfte aus 2016. „Es ist zu früh, um Vergleiche anzustellen. Die anderen fahren ihr Programm, wir unseres. Da weißt du nicht, wo du stehst. Es geht für uns im Moment nicht darum, dass wir zeigen, wie schnell wir sein könnten. Es ist erst der zweite Tag. Viel wichtiger ist es, Kilometer abzuspulen. Erst in den nächsten Tagen sehen wir dann, wie schnell es geht.“
Mehr Spaß in den schnellen Kurven
Mit Räikkönens Bestzeit von 1:20.960 Minuten war die Formel 1 jedenfalls schon mal 1,040 Sekunden schneller auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya als die Pole-Zeit aus der Qualifikation im vergangenen Jahr.
„Der Geschwindigkeitsunterschied im Vergleich zu den Autos aus dem letzten Jahr ist ein guter Schritt“, meint der 19-Jährige. „Es macht mehr Spaß in den schnellen Kurven. In den langsamen Kurven hast du mehr Traktion. Da musstest du immer einen Kompromiss finden. Aber mit den breiten Reifen und den breiten Autos ist das nun viel besser.“ Eine große Umstellung aufgrund des höheren Abtriebslevels der neuen Formel 1.Renner sieht Verstappen nicht. „ Als Fahrer passt du dich den Bedingungen an – ob du nun viel Abtrieb hast oder nicht.“