WEC Shanghai 2017

Toyota hat das 6h-Rennen in Shanghai gewonnen. Dass Porsche den vorzeitigen Titelgewinn in der Fahrer- und der Teamwertung klarmacht, konnten die Japaner aber nicht verhindern.
Drei Wochen nach dem Heimsieg in Fuji bei widrigen Verhältnissen hat Toyota in Shanghai gezeigt, dass man Porsche auch unter regulären Bedingungen in die Knie zwingen kann. Eigentlich hätten die Japaner sogar einen überlegenen Doppelsieg feiern müssen, doch eine halbe Stunde vor dem Abpfiff kollidierte Jose-Maria Lopez beim Überrunden mit einem GT-Porsche.
Der zu diesem Zeitpunkt auf Rang 2 liegende TS050 Hybrid mit der Startnummer 7 musste an die Box, um die verbogene Aufhängung zu reparieren und verlor 7 Runden. Damit rutschten die beiden Porsche vorbei auf das Podium und sammelten die nötigen Punkte, um vorzeitig den Markenpokal nach Zuffenhausen zu holen.
WM-Titel für Bernhard, Bamber & Hartley
Die richtige Reihenfolge der 919 Hybrid-Renner musste dieses Mal übrigens nicht künstlich durch Stallregie vom Kommandostand hergestellt werden. Schon nach einer halben Stunde sorgte ein Problem am Gaspedal-Sensor bei Nick Tandy dafür, dass das in der WM-Wertung besser platzierte Trio Bernhard/Bamber und Hartley im Auto mit der Startnummer 2 kampflos vorbeiziehen konnte.
Auch hier reichte der zweite Platz aus, um ein Rennen vor dem Saisonende in der Fahrerwertung alles klar zu machen. Porsche LMP1-Chef Fritz Enzinger konnte sein Glück nach dem Titel-Doppel kaum fassen: „Mit dem heutigen Rennen neigt sich eine unglaubliche Story langsam ihrem Ende zu. Sechs WM-Titel und drei Le-Mans-Erfolge – was diese Mannschaft geleistet hat, verdient höchstes Lob.“
„Mit großem Team-Spirit und einem Riesenspaß hat sie ein gemeinsames Ziel verfolgt: Rennen für Porsche zu gewinnen. Das wurde heute einmal mehr mit der Verteidigung beider WM-Titel belohnt. Wir werden etwas länger brauchen, bis wir überhaupt fassen können, was uns speziell in den vergangenen drei Jahren gelungen ist.“
Toyota hätte Doppelsieg verdient
Nach der Saison wird das Prototypen-Programm bei Porsche bekanntlich beendet. Ob Toyota alleine weitermacht, steht noch nicht endgültig fest. Nach dem Sieg in Shanghai durch das Auto mit der Startnummer 8 (Buemi/Davidson/Nakajima) wollte im Lager der Gewinner so richtig keine Freude aufkommen, obwohl man die Porsche-Konkurrenz mit einer Runde Vorsprung deutlich in die Schranken weisen konnte.
Toyota-Team-Präsident Hisatake Murata stellte anschließend nüchtern fest: „Wir waren in allen Trainingssitzungen schneller, haben die Pole Position rausgefahren und das Rennen klar gewonnen. Ich denke, wir hätten hier einen Doppelsieg verdient gehabt. Gratulation an Porsche zum Fahrer- und Konstrukteurstitel. Wir werden bis zum Ende weiter kämpfen und hoffen, die Saison mit einem weiteren Sieg abschließen zu können.“ Zum letzten großen Kampf zwischen Porsche und Toyota kommt es in zwei Wochen in Bahrain.