6 neue Team-Mitglieder eingeflogen
Mercedes hat ein Corona-Problem. Nach einem weiteren positiven Testergebnis müssen sechs Personen für das Eifelrennen ausgetauscht werden. Das Team hofft, durch die Maßnahmen eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Auf der Rennstrecke droht Mercedes derzeit keine Gefahr. Dafür sind Auto und Motor zu überlegen. Trotzdem stehen die Weltmeister unter Strom. Ein unsichtbarer Gegner befällt das Team. Das Coronavirus treibt den Verantwortlichen um Team.hef Toto Wolff die Sorgenfalten auf die Stirn.
Am gestrigen Donnerstag wurde ein erster Fall bei Mercedes bekannt. Daraufhin wurde das gesamte Team.ersonal am Nürburgring ein weiteres Mal getestet. Dabei wurde eine zweite Corona-Erkrankung bei einem Mitarbeiter festgestellt. Bei einem weiteren Team.itglied gäbe es ein unschlüssiges Ergebnis, teilte Mercedes mit.
Strenge Maßnahmen für Fahrer
Der Rennstall aus dem englischen Brackley trifft Vorsichtsmaßnahmen. Neben den zwei Mitarbeitern, die sich mit Covid-19 infiziert haben, werden vier weitere Personen nicht mehr am Rennwochenende in der Eifel teilnehmen. Ihr Testergebnis fiel zwar negativ aus, doch sie befanden sich innerhalb derselben Blase und deshalb im Umfeld der positiv getesteten Kollegen.
"Wir haben nach dem Rennen in Russland unsere Mitarbeiter mehrmals in Brackey getestet", erklärt Wolff. "Zwischen Montag und Mittwoch vor der Abreise gab es keinen Fall. Als wir am Nürburgring ankamen, wurde ein Mitarbeiter positiv getestet. Er ging sofort in Quarantäne, genauso wie sein Umfeld. Bei den Nachtests am Donnerstag kam ein weiterer Fall auf. Wir haben genauso gehandelt wie tags zuvor." Man halte sich an das vorgegebene Protokoll, arbeite eng mit der FIA und der Formel 1 zusammen und werde das auch weiterhin machen, heißt es in einem Statement.
Als Ersatz hat Mercedes sechs Mitarbeiter aus Brackley eingeflogen. Das Team hat zwar die Mannstärke, Ausfälle zu kompensieren. Trotzdem ist der Ausfall von sechs Personen aus dem Rennteam ein harter Schlag, da dadurch die auf maximale Effizienz getrimmten Abläufe gestört werden. "Jeder Verlust schmerzt. Aber ich denke, wir sollten trotzdem ein reibungsloses Rennwochenende über die Bühne bekommen", sagt Wolff.
Aus Schutz vor der Privatsphäre nennt Mercedes keine Namen der Betroffenen. Nur so viel: Es handelt sich nicht um Mitarbeiter aus der ersten Reihe, sondern für die Öffentlichkeit unbekannte Personen. Welchen der beiden Fahrer die Ausfälle schwerer trifft, sprich in wessen Rennteam nun Ersatz einspringt, ist nicht zu sagen.
Die strengsten Sicherheitsmaßnahmen gelten für die beiden Fahrer. Eine Infizierung mit dem Virus kann die Weltmeisterschaft entscheiden. Das Beispiel Sergio Perez zeigte, dass man mindestens zwei Rennen verliert. Toto Wolff bestätigte, dass Lewis Hamilton und Valtteri Bottas dem Jetset-Leben abschwören mussten: "Sie leben wie die Mönche, bleiben zuhause, gehen nicht ins Restaurant und meiden so weit wie möglich alle sozialen Kontakte. Auch der Kontakt zum Team ist stark eingeschränkt. Wir halten alle Besprechungen auf digitalen Plattformen ab."