Auswärtiges Amt warnt vor Frankreich-Reisen

Am Mittwoch (10.9.2025) sowie am Donnerstag (18.9.2025) wird Frankreich von massiven Protesten und Streiks betroffen sein. Zunächstt ruft das Bürgerkollektiv "Bloquons tout" ("Alles blockieren") zu einem landesweiten Aktionstag auf, der darauf abzielt, das öffentliche Leben weitgehend lahmzulegen.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte bereits vor erheblichen Einschränkungen im gesamten Land gewarnt und aktualisiert nun seine Reisewarung um einen weiteren Termin. Am 18.9. haben französische Gewerkschaften zu einem Generalstreik sowie Protestkundgebungen aufgerufen. Besonders betroffen wird der Verkehrssektor inklusive Bahn-, Flughäfen und dem ÖPNV sein.
Hintergrund der Proteste
Auslöser ist der Haushaltsentwurf für 2026, den Premierminister François Bayrou vorgestellt hat. Dieser sieht unter anderem Kürzungen im öffentlichen Dienst, ein Einfrieren von Sozialleistungen sowie die Streichung von zwei gesetzlichen Feiertagen vor. Die Protestbewegung richtet sich gegen diese Maßnahmen und ruft dazu auf, den Alltag in Frankreich am 10.9. weitgehend zu blockieren – durch Arbeitsniederlegungen, Boykott öffentlicher Verkehrsmittel, Bargeldabhebungen und Protestaktionen.
Die Initiative entstand im Frühjahr 2025 in sozialen Netzwerken und hat Wurzeln in früheren Protestwellen wie den Gelbwesten. Linke Parteien und einzelne Gewerkschaften unterstützen den Aufruf. Gewerkschaftsführungen und rechtsextreme Parteien haben sich dagegen distanziert.
Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr
Nach Einschätzung der Behörden werden vor allem Bahn, Metro, Busse und Flugverkehr erheblich gestört sein. Reisende müssen mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen rechnen. Auch Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen können betroffen sein, da Teile des Personals zum Streik aufgerufen sind.
Das Auswärtige Amt rät: "Meiden Sie größere Menschenansammlungen, Massenproteste sowie Demonstrationen. Befolgen Sie Anweisungen der Sicherheitskräfte."
Folgen für Autofahrer
Auch der Straßenverkehr wird erheblich beeinträchtigt.
- In Paris und der Île-de-France ist mit massiven Staus zu rechnen, da Straßenblockaden und Demonstrationen angekündigt sind.
- In Marseille, Lyon, Bordeaux und Lille sind ebenfalls Blockadeaktionen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten möglich.
- Auf zentralen Autobahnen wie der A1, A4 und A6 im Raum Paris sowie auf Zufahrtsstraßen zu Großstädten können erhebliche Behinderungen auftreten.
- Besonders Mautstellen und Zufahrten zu Flughäfen sowie großen Märkten gelten als mögliche Ziele der Proteste.
Betroffen sind nicht nur Berufspendler, sondern auch der Schwerlastverkehr. Landwirte und weitere Berufsgruppen haben ihre Beteiligung angekündigt, sodass Blockaden auf Fernstraßen und Autobahnen wahrscheinlich sind.