Harmonischer Antrieb, hoher Einstiegspreis

In dieser Form ist der PHEV weit mehr als eine Brückentechnologie, sondern eine, in der die besten Eigenschaften von Verbrenner- und Elektroantriebstechnik in bemerkenswerter Harmonie zusammenwirken.
Audi führt beim A5 neue Plug-in-Hybrid-Varianten ein. Die PHEV-Modelle kommen in zwei Leistungsstufen, gehen aber ins Geld. Alle Infos und erste Fahreindrücke lesen Sie hier.
Nach den Benzin- und Dieselvarianten, die teilweise mit Mildhybrid-Technik kombiniert werden (siehe Video nach dem dritten Absatz), schiebt Audi jetzt die A5-Versionen mit Plug-in-Hybrid-Antrieben nach. Sie heißen Audi A5 E-Hybrid Quattro, womit der Ingolstädter Hersteller die Bezeichnung "E-Hybrid" neu einführt. Die Teilzeit-Elektriker basieren auf dem PPC-Baukasten (Premium Platform Combustion) und kommen in zwei Leistungsstufen sowie als Limousine und Avant.
So fährt der Audi A5 E-Hybrid Quattro
Bis zu 270 kW bieten Benziner und E-Maschine zusammen, was sich in PS ausgedrückt nochmal etwas eindrucksvoller liest: 367. Das sind 17 PS mehr als etwa die Basisversion des Porsche 991 von 2011 aufwies. Viel wichtiger als die Zahlen auf dem Papier: Der A5-E-Hybrid fühlt sich genauso kraftvoll an. Und zwar ziemlich egal, ob der Fahrer nun elektrisch oder hybridisch loslegt: Der Antrieb hängt vielversprechend am Fahrpedal, der Vortrieb erfolgt in spontanem, gleichmäßigem Fluss.
So gleitet der weiße Avant durch den Verkehr rund um den Flughafen von München und verliert sich bald auf schmalen, gewundenen Sträßchen zwischen den Hopfengärten und kleinen Ortschaften. Das wiederum gibt dem Quattro-Antrieb ab und zu Gelegenheit, die Hinterachse einzuspannen und mit fixer Drehmomentverteilung für sicheren Vortrieb zu sorgen. Selbst das funktioniert mit großer Gelassenheit. Wie überhaupt sich das Fahren im PHEV-A5 von einer gewissen Unaufgeregtheit geprägt zeigt – was hier ausgesprochen positiv gemeint ist. Der hochkomplexe Antrieb lässt den Fahrer weitestgehend in Ruhe, er erledigt seine Vortriebsaufgaben selbstständig und zur vollsten Zufriedenheit der Insassen.
Beim Rekuperieren erweist sich der Wagen ebenfalls als kooperationswillig. Beim elektrischen Fahren – funktioniert übrigens bis 140 km/h – lässt sich der gewünschte Rekuperationsgrad per Lenkradpaddel vorwählen. Zudem kann man den Wagen auch selbsttätig rekuperieren lassen, dann orientiert er sich am Verkehr und den Daten aus dem Navigationssystem, sogar ohne aktive Zielführung. An der Ladesäule packt der Audi mit maximal 11 kW AC-Ladeleistung zu, was jedoch reicht, um den 25,9 kWh-Akku in rund 2,5 Stunden vollzuladen.
PHEV-Antrieb in zwei Leistungsstufen
Den Verbrenner-Part übernimmt jeweils der 2.0-TFSI-Benzinmotor mit einer Leistung von 185 kW (252 PS). Der unterstützende E-Motor ist als permanenterregte Synchronmaschine (PSM) ins Gehäuse der Siebengang-S-Tronic integriert und kommt auf bis zu 105 kW (143 kW). Das Gesamtsystem liefert in der etwas schwächeren Version 220 kW (299 PS) sowie ein Drehmoment-Maximum von 450 Newtonmetern. Damit geht es bei Bedarf in 5,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h.
Der stärkere Audi A5 E-Hybrid Quattro kommt auf 270 kW (367 PS) und höchstens 500 Newtonmeter, womit er dem S5 Paroli bietet. Er beschleunigt in 5,1 Sekunden von Null auf Hundert. Beide PHEV-A5 werden elektronisch bei einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h abgeregelt. Ist das Auto rein elektrisch unterwegs, liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 140 km/h.
Batterie und Reichweite
Im Heck des Plug-in-Hybrid-A5 sitzt die Hochvolt-Batterie, die in 17 prismatischen Zellen eine Kapazität von 25,9 Kilowattstunden (netto 20,7 kWh) speichern kann. Sie lässt sich dreiphasig mit einer maximalen Leistung von elf kW laden, womit sich ein leerer Akku in zweieinhalb Stunden komplett füllen lassen soll. Indem die Zellen per "Cell-to-Pack"-Verfahren nicht mehr in einem Modul untergebracht, sondern direkt ins Batteriegehäuse eingeklebt werden, spart der Akku Bauraum.
Dennoch schrumpft der Kofferraum spürbar. Während eine mit Verbrennungsmotor ausgerüstete A5 Limousine zwischen 445 und 1.299 Liter einlädt, sind es beim Plug-in-Hybrid nur 331 bis 1.175 Liter. Das Gepäckabteil des A5 Avant E-Hybrid Quattro schluckt 361 bis 1.306 statt 476 bis 1.424 Liter.
Der Energiespeicher erlaubt in Kombination mit der gesteigerten und über Lenkradwippen dreistufig einstellbaren Rekuperationsleistung (bis zu 88 kW) eine rein elektrische Reichweite von 110 Kilometern. In der Elektronik sind zwei Betriebsstrategien hinterlegt: Im EV-Modus fährt der A5 E-Hybrid Quattro konsequent elektrisch und schaltet den Verbrenner nur zu, wenn es unbedingt nötig ist, sowie im sportlichen Fahrprogramm oder bei Kickdown. Im Hybrid-Modus hält er den Ladezustand der Batterie dagegen auf einem konstanten Wert. Diese kann vom Fahrer oder von der Fahrerin individuell eingestellt werden.
Ausstattung des Audi A5 E-Hybrid Quattro
Über die Serienausstattung der A5-Verbrenner hinaus, die unter anderem die Progressivlenkung, Navigation, das MMI-Panorama-Display und eine Telefonablage mit induktiver Ladefunktion beinhaltet, bieten die E-Hybrid-Varianten zusätzliche aufpreisfreie Ausstattungsdetails. Dazu gehören eine Dreizonen-Klimaautomatik, eine Standklimatisierung und 18-Zoll-Räder. Beim stärkeren Modell ist neben weiteren Features das Exterieur-S-Line-Paket, das Optikpaket schwarz, 19-Zoll-Felgen und die Privacy-Verglasung serienmäßig an Bord.
Preise und Marktstart
Die neuen Plug-in-Hybride sind die vorerst teuersten A5-Modellvarianten diesseits des S5. Mit 220 kW kostet der Audi A5 E-Hybrid Quattro als Limousine mindestens 62.500 Euro, die 270-kW-Variante startet bei 70.900 Euro. Die Avant-Pendants sind jeweils 1.650 Euro teurer. Bestellbar sind sie vom 27. März 2025 an, ab April stehen sie bei den Händlern.