Cashback bei Stau in Italien

In Italien könnte man künftig bei Stau Geld zurückbekommen. Die geplante Mautreform verspricht Entlastung und mehr Transparenz.
Die italienische Verkehrsbehörde ART arbeitet an einem neuen Modell für die Autobahn-Maut. Kerngedanke: Wer im Stau steht, soll nicht den vollen Preis zahlen. Autofahrer könnten bei langen Verzögerungen einen Teil der gezahlten Maut erstattet bekommen – ähnlich wie Flugreisende bei Verspätungen.
Transparenz bei den Gebühren
Bislang orientierten sich die Mautpreise an pauschalen Tarifen, die regelmäßig angepasst wurden. Künftig sollen die Kosten enger an die tatsächlichen Investitionen der Betreiber gekoppelt werden. Heißt: Wer zahlt, soll klar nachvollziehen können, wofür das Geld verwendet wird.
Das Prinzip erinnert an die EU-Fluggastrechte. Dort erhalten Passagiere Entschädigungen, wenn Verspätungen über ein bestimmtes Maß hinausgehen. Ein ähnlicher Schutz soll nun auch Autofahrer entlasten – und könnte Vorbild für weitere Länder werden.
So könnte das "Stau-Cashback" aussehen
Die Verkehrsregulierungsbehörde Italiens (ART) plant, ein System einzuführen, bei dem Autofahrer bei Verzögerungen durch Baustellen einen Teil der Maut zurückfordern können. Folgende Eckpunkte sind im Gespräch:
- Rückerstattung abhängig von Verzögerungsdauer und Länge des betroffenen Abschnitts
- Standardisierte Verfahren zur Ermittlung der "Leistungseinbuße"
- Gleichzeitig geplante Senkung der generellen Maut und Transparenz bei Berechnung und Investitionen
- Mögliche Einführung eines dynamischen Systems: Tageszeit, Verkehrsaufkommen und Umweltklasse könnten künftig Preise beeinflussen
An der Brennerautobahn existiert bereits ein Verfahren: Nutzer können bei der Brennerautobahn AG einen Antrag auf Rückerstattung stellen, falls sie unrechtmäßig zu viel bezahlt haben.