So will München China überholen

BMW will nicht nur aufholen, sondern die Geschwindigkeit in der Autoindustrie selbst vorgeben. Dafür setzt Entwicklungschef Joachim Post auf starke Partnerschaften mit Technologie- und Zulieferunternehmen.
BMWs neuer Entwicklungsvorstand Joachim Post gibt sich selbstbewusst: "Wir sind schneller als China-Speed." Sein Rezept für die Aufholjagd ist klar – nicht Alleingänge, sondern Kooperationen mit starken Technologiepartnern.
Qualcomm, Valeo und Momenta im Boot
Die Münchner setzen gezielt auf Allianzen mit Branchengrößen. Der Chip-Spezialist Qualcomm liefert entscheidende Technologien für Fahrassistenzsysteme, während Valeo sein Know-how bei Sensoren und Software einbringt. Mit dem chinesischen KI-Unternehmen Momenta arbeitet BMW am teilautomatisierten Fahren – und ist in Europa bereits der erste Hersteller mit Zulassung für freihändiges Fahren bis 130 km/h.
KI als Entwicklungsturbo
Herzstück der neuen Strategie ist Künstliche Intelligenz. Statt mehrere tausend Ingenieure für ein Fahrzeugprojekt einzusetzen, sollen künftig rund 1.000 Mitarbeiter reichen. KI beschleunigt Simulationen, Codierung und Wissensmanagement und macht damit eine schnellere Produktentwicklung möglich.
Zwischen Anspruch und Realität
So ambitioniert BMWs Pläne auch sind – die Realität bleibt anspruchsvoll. Regulatorische Unterschiede zwischen Europa, den USA und China bremsen die Skalierung beim autonomen Fahren. Post selbst erteilt einer baldigen Einführung vollautomatisierter Systeme eine Absage. Dennoch bleibt BMW überzeugt, mit seiner Partnerstrategie den entscheidenden Vorsprung zu erzielen.
Patente und die Neue Klasse
Neben Kooperationen verweist Post auf die Innovationskraft im eigenen Haus. Mit zahlreichen Patenten, Technologien wie "Panoramic Vision" und der Neuen Klasse will BMW Standards setzen. Der iX3 als erstes Modell markiert den Beginn einer Offensive von 40 Fahrzeugen in den kommenden zwei Jahren.