BMW ZeroG Lounger
BMW hat auf der CES in Las Vegas den BMW ZeroG Lounger vorgestellt. Der Supersitz soll absolut entspanntes Reisen ermöglichen. Wir haben ihn auf der Elektronikmesse ausprobiert.
Den ZeroG Lounger hat BMW auf der CES als Sitz der Zukunft verbaut in drei BMW X7-Modellen vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen komfortablen Beifahrersitz, der sich sogar dank eines speziellen Airbag-Konzepts in eine Art Schlafliege verwandelt lässt. Und es ist hier nicht von einer Studie die Rede, die es eh nie geben wird. „Der ZeroG Lounger auf X7-Basis soll in absehbarer Zeit in Serie gehen“, kündigt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich bei der Präsentation selbst an.
Zeit also für eine Mitfahrt durch den dichten Verkehr rund um das Messegelände der CES. Der in den Sitz integrierte Gurt sitzt links vom Passagier und wird rechts unten in die Schnalle eingeführt. Das Ganze ist technisch überhaupt nur möglich, weil hier in Kooperation mit Zulieferer Autoliv ein spezielles, Cocooning genanntes Airbag-System entwickelt wurde, das im Notfall aus den Sitzwangen herausfährt und den Beifahrer quasi umarmt.
Liegestellung und Entertainment
Hinter mir sitzt Peggy mit ihrem i-Pad. Sie dirigiert alles, was jetzt mit mir passiert. Erste Stufe: Der Sitz fährt in eine 40-Grad-Liegeposition aus. Das ist so, als wenn nach dem Start eines Flugzeuges endlich die Anschnallzeichen erlöschen und Sie erleichtert erste Verstellmöglichkeiten des Sitzes nutzen. Der Anfang also, aber noch nicht das Ende. Mein Fahrer Rob zündet den X7 und rollt langsam los. Vor meinen Augen, Peggy und dem i-Pad sei dank, fährt ein Bildschirm aus dem Dachhimmel. Beruhigende Musik, beruhigende Bilder – alles kein Problem.
Wir verlassen das Gelände, Rob gibt Gas und Peggy drückt wieder aufs i-Pad. Ich werde in eine 60 Grad-Liegeposition gebracht. Das ist so, als ob Sie im Flugzeug überlegen, wie Sie neben Ihrem aufrecht sitzenden Sitznachbarn, der noch arbeitet, wirken möchten, wenn Sie sich selbst schon flach machen. Bequem, aber nicht unbedingt souverän. Rob nimmt es gelassen, er shuttelt heute viele Gäste. Ich könnte es mir zusätzlich unter einer dafür maßgeschneiderten Decke bequem machen, die befindet sich im Handschuhfach.
Dann kommen wir in den Stau. Rob muss sich konzentrieren, ich kann mich, trotz seines perfekten Fahrstils, nicht so richtig entspannen. Er hat Stress, ich soll schlafen? Rob und ich diskutieren das Szenario: Es wäre praktisch, wenn man das Lenkrad zwischen Fahrer und Beifahrer hin- und herschieben könnte, überlegen wir beide. Dann kann sich jeder entspannen – und der jeweils andere springt als Fahrer ein.
Die Position des Displays ist auf jeden Fall so gewählt, dass man das Entertainmentprogramm auch im Liegen nutzen kann, ohne eine angespannte Kopfposition einnehmen zu müssen. Vor Seekrankheit muss hier keiner Angst haben.